Samstag, Mai 10, 2008

Das Internet verdrängt andere Medien und wird immer wichtiger

Der Medienkonsum in Deutschland verändert sich nachhaltig: Die Bundesbürger konsumieren nicht nur Informationen, sondern produzieren sie auch selbst. Sie werden vom Konsument zum Prosument. Insgesamt wird die Rolle des Internets immer dominanter. Das Netz verdrängt langsam, aber sicher das Medium Fernsehen. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Studie der Unternehmensberatung IBM Global Business Services in Zusammenarbeit mit der Universität Bonn, die untersucht, wie die Medien Internet, Print, Radio und TV genutzt werden und welche Rolle sie bei der täglichen Informationssuche spielen. Hierzu wurden insgesamt 862 Internetnutzer zwischen 14 und 69 Jahren befragt.

Das Internet hat sich als wichtigstes Medium für die unter 25-Jährigen etabliert. Über alle Altersgruppen hinweg betrachtet, ist das Fernsehen noch Medium Nummer eins (33 Prozent), gefolgt vom Internet mit 25 Prozent, den Zeitungen mit 21 Prozent und Zeitschriften (14 Prozent).

Das Radio bildet mit drei Prozent das Schlusslicht. Fernsehen wird dabei mehr und mehr - ähnlich schon dem Radio heutzutage- zum Nebenbeimedium". Auf Informationssuche begeben sich 63 Prozent online, 30 Prozent konsultieren Zeitungen.
Durch die interaktiven Möglichkeiten des Internets konsumieren die Deutschen aber nicht nur die Medien, sie produzieren die Inhalte auch mehr und mehr. Beispielhaft hierfür sind Internet-Erfolgsstories wie Wikipedia, MySpace oder YouTube. Vor allem junge Internetnutzer spielen dabei eine Vorreiterrolle: Etwa 40 Prozent der unter 30-Jährigen sind heute entweder als Prosument aktiv oder interessiert. In erster Linie reizt die Befragten am "Prosumenten-Dasein" die Freude am Gedankenaustausch (80 Prozent). Wenn Konsumenten zu Prosumenten werden, dann wirkt sich dies auch auf die Werbeindustrie aus. Die Studie hat untersucht, wie "störend" Werbung in den einzelnen Medien empfunden wird. Im Fernsehen fühlen sich 70 Prozent der Befragten davon genervt, im Internet sind es 50 Prozent. In Zeitungen stört Werbung nur 26 Prozent. (lro)

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