Sonntag, Januar 28, 2007

Wie man sich bettet, so liegt man ...


Ein gutes Bett ist eine langfristige Investition. Der Gegenwert besteht in Wohlbefinden, Gesundheit, Leistungsfähigkeit sowie Lebensfreude im Alltag. Balthasar Hüsler hat sich mit seinem «Schweizer Naturbett» auch international einen Namen gemacht.

Ein Drittel unserer Zeit verbringen wir im Bett. Umgerechnet auf ein durchschnittliches Menschenleben sind dies rund 220 000 Stunden. Im Bett entspannen wir Körper, Seele und Geist, tanken neue Kräfte für den Alltag und laden unsere Batterien auf. Wer am Morgen verspannt, zerschlagen oder müde aufsteht, wer an Schlafstörungen oder Rückenschmerzen leidet, hat vermutlich die falsche Liege. Sich nach einem guten Bett umzusehen, lohnt sich.

Vor gut zwanzig Jahren befand sich Balthasar Hüsler, damals noch Architekt und Holzspezialist, genau an diesem Punkt: Geplagt von Rückenbeschwerden und Schlafstörungen verglich er konventionelle Bettsysteme, testete natürliche Materialien sowie Konstruktionsformen und entwickelte nach und nach ein eigenes Produkt, das «Hüsler Nest». Anfänglich war das «Alternativ-Bett» vor allem bei Umweltschützern und Aussteigern «Kult». Heute interessieren sich auch andere Konsumentengruppen für das «Nest».

Wer ein neues Bett kauft, sollte auf drei Dinge achten: auf die Konstruktion der Auflage, auf die Materialwahl und auf die Pflegefreundlichkeit. Letzteres ist Voraussetzung für eine optimale Hygiene.

LÄTTCHENSYSTEM. Das «Hüsler Naturbett» besteht aus einem doppelten «Lättchensystem», das eine gute Statik garantiert: Zwei Reihen übereinander angeordnete Massivholztrimellen sorgen für den orthopädisch richtigen Liegekomfort, indem sie das Körpergewicht tragen. Unten hart, oben weich, passen sich die «Lättchen» flexibel an Hüften, Schultern und Beine an.

MATERIAL.
Speziell an «Hüsler» sind die Latex-Matratzen. Sie erweisen sich leichter und geschmeidiger als übliche Matratzen, sorgen für wohliges Bettgefühl und sind von einem waschbaren Bezug aus naturbelassener Baumwolle und Lyocell umgeben. Latex bleibt elastisch und lässt sich umweltfreundlich entsorgen. Alle Materialien fühlen sich natürlich an: Im Gegensatz zu Polyester wirkt Schafschurwolle warm. Das Holz des Rahmens gibt Geborgenheit.

In mehreren in- wie ausländischen Vergleichen hat das «Hüsler Nest» gut bis sehr gut abgeschlossen. Die Patientinnen und Patienten von Prof. Hans Tilscher am Orthopädischen Spital in Wien bestätigten ein besseres Schlafbefinden sowie eine kurze Angewöhnungszeit. Dr. Jürg Schwander, Leiter der Klinik für Schlafmedizin in Zurzach, belegte in einer aufwändigen Studie die hohe Erholungs- und Schlafqualität.

KUNDENUMFRAGE. Für Adrian Hüsler, den 43-jährigen Delegierten des Hüsler-Verwaltungsrats, sind die empirischen Testergebnisse erfreulich. Seine Kundenumfragen bestätigen die hohe Zufriedenheit. Ein «Hüsler Nest» kostet zwischen 2500 und 5000 Franken (Bettinhalt ohne Rahmen). Derzeit produziert die in Oberbipp (BE) tätige Firma mit 27 Angestellten rund 15000 Bettensysteme pro Jahr. Die Hälfte des Absatzes geht ins Ausland (Deutschland, Benelux, Skandinavien und Japan). «Hüsler» beweist: Wie man sich bettet, so liegt man. Gut schlafen muss kein Wunschtraum bleiben.

Information: In der Region Basel vertreibt Rolf Saner, Emil-Frey-Str. 70, 4142 Münchenstein, Tel. 061 332 13 12, das «Hüsler Nest».

www.huesler-nest.ch

Den Ausgeschlafenen gehört die Welt. Adrian Hüsler legt bei seinen Bettsystemen Wert auf eine ausgeklügelte Konstruktion und natürliche Materialien. Foto Susan Beck

Schlaf-Tipps für eine erholsame Nacht

TIEFER SCHLAF. Entwickeln Sie ganz bewusst eine positive Grundeinstellung zu Ihrem Schlaf.

› Bauen Sie Stress und Hektik bereits während des Tages ab.

› Gehen Sie erst ins Bett, wenn Sie müde sind. Schlaflos im Bett liegen bringt nichts.

› Entwickeln Sie persönliche Schlafrituale: entspannende Musik, Entspannungsübungen, Schlaftee trinken, Entspannungsbad etc.

› Pflegen Sie regelmässige Einschlaf- und Aufstehzeiten.

› Schlafen Sie in einem abgedunkelten, ruhigen Raum, der stets gut gelüftet ist.

› Achten Sie auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung und ein leichtes Abendessen. Vermeiden Sie abends stimulierende Getränke.

› Bewegen Sie sich tagsüber viel. Aber vermeiden Sie abends anstrengende geistige und körperliche Aktivitäten.

› Gehen Sie mit Schlafmitteln vorsichtig um. Grundsätzlich sollte man ohne Schlafmittel auskommen.

› Schütteln Sie Ihre Daunen-Duvets und Federkissen jeden Morgen gut durch. So können sich Daunen und Federn regenerieren. Hängen Sie Duvets und Kissen periodisch an die frische Luft, jedoch niemals direkt an die Sonne.

Quelle: Happysystems Gossau. Die Gratis-Broschüren können bezogen werden bei: Möbel Rösch, Güterstrasse 210, 4018 Basel, Tel. 061 366 33 33 www.moebelroesch.ch

Links zum Thema Bett/gesund Schlafen

«Wie man sich bettet ...»: Wichtige Tipps eines Arztes, worauf man bei der Bettenwahl achten muss. www.chiropraktik.ch/Deutsch/Chiroaktuell/Chiroaktuell1.94-2.cfm

«Liegen Sie zu weich - zu hart? Vital-Schlaf-System weiss Rat!»

www.vital-schlafsystem.com/Vergleich.html

«Alles für einen gesunden Schlaf» - eine ausführliche Webseite, die allerdings etwas Geduld braucht. www.samina.ch/

Broschüren und Buchtipps

«Richtig liegen - richtig schlafen» ist eine Broschüre, die man gratis beziehen kann bei: Rheumaliga Schweiz, Renggerstrasse 71, 8038 Zürich, Telefon 01 487 40 10. www.rheumaliga.ch

Auch die Firma «happy AG» hat verschiedene Gratis-Broschüren zum Thema herausgegeben. Materialeinsatz, Auflagen, Bezugsstoffe, Spezialfasern, Staubfänger. www.happy.ch

Kempf, Hans-Dieter, Die Rückenschule, rororo Sachbuch 19793, ISBN 3 499 19793 6, Fr. 18.10.

Wie man sich bettet, so liegt man ...


Ein gutes Bett ist eine langfristige Investition. Der Gegenwert besteht in Wohlbefinden, Gesundheit, Leistungsfähigkeit sowie Lebensfreude im Alltag. Balthasar Hüsler hat sich mit seinem «Schweizer Naturbett» auch international einen Namen gemacht.

Ein Drittel unserer Zeit verbringen wir im Bett. Umgerechnet auf ein durchschnittliches Menschenleben sind dies rund 220 000 Stunden. Im Bett entspannen wir Körper, Seele und Geist, tanken neue Kräfte für den Alltag und laden unsere Batterien auf. Wer am Morgen verspannt, zerschlagen oder müde aufsteht, wer an Schlafstörungen oder Rückenschmerzen leidet, hat vermutlich die falsche Liege. Sich nach einem guten Bett umzusehen, lohnt sich.

Vor gut zwanzig Jahren befand sich Balthasar Hüsler, damals noch Architekt und Holzspezialist, genau an diesem Punkt: Geplagt von Rückenbeschwerden und Schlafstörungen verglich er konventionelle Bettsysteme, testete natürliche Materialien sowie Konstruktionsformen und entwickelte nach und nach ein eigenes Produkt, das «Hüsler Nest». Anfänglich war das «Alternativ-Bett» vor allem bei Umweltschützern und Aussteigern «Kult». Heute interessieren sich auch andere Konsumentengruppen für das «Nest».

Wer ein neues Bett kauft, sollte auf drei Dinge achten: auf die Konstruktion der Auflage, auf die Materialwahl und auf die Pflegefreundlichkeit. Letzteres ist Voraussetzung für eine optimale Hygiene.

LÄTTCHENSYSTEM. Das «Hüsler Naturbett» besteht aus einem doppelten «Lättchensystem», das eine gute Statik garantiert: Zwei Reihen übereinander angeordnete Massivholztrimellen sorgen für den orthopädisch richtigen Liegekomfort, indem sie das Körpergewicht tragen. Unten hart, oben weich, passen sich die «Lättchen» flexibel an Hüften, Schultern und Beine an.

MATERIAL.
Speziell an «Hüsler» sind die Latex-Matratzen. Sie erweisen sich leichter und geschmeidiger als übliche Matratzen, sorgen für wohliges Bettgefühl und sind von einem waschbaren Bezug aus naturbelassener Baumwolle und Lyocell umgeben. Latex bleibt elastisch und lässt sich umweltfreundlich entsorgen. Alle Materialien fühlen sich natürlich an: Im Gegensatz zu Polyester wirkt Schafschurwolle warm. Das Holz des Rahmens gibt Geborgenheit.

In mehreren in- wie ausländischen Vergleichen hat das «Hüsler Nest» gut bis sehr gut abgeschlossen. Die Patientinnen und Patienten von Prof. Hans Tilscher am Orthopädischen Spital in Wien bestätigten ein besseres Schlafbefinden sowie eine kurze Angewöhnungszeit. Dr. Jürg Schwander, Leiter der Klinik für Schlafmedizin in Zurzach, belegte in einer aufwändigen Studie die hohe Erholungs- und Schlafqualität.

KUNDENUMFRAGE. Für Adrian Hüsler, den 43-jährigen Delegierten des Hüsler-Verwaltungsrats, sind die empirischen Testergebnisse erfreulich. Seine Kundenumfragen bestätigen die hohe Zufriedenheit. Ein «Hüsler Nest» kostet zwischen 2500 und 5000 Franken (Bettinhalt ohne Rahmen). Derzeit produziert die in Oberbipp (BE) tätige Firma mit 27 Angestellten rund 15000 Bettensysteme pro Jahr. Die Hälfte des Absatzes geht ins Ausland (Deutschland, Benelux, Skandinavien und Japan). «Hüsler» beweist: Wie man sich bettet, so liegt man. Gut schlafen muss kein Wunschtraum bleiben.

Information: In der Region Basel vertreibt Rolf Saner, Emil-Frey-Str. 70, 4142 Münchenstein, Tel. 061 332 13 12, das «Hüsler Nest».

www.huesler-nest.ch

Den Ausgeschlafenen gehört die Welt. Adrian Hüsler legt bei seinen Bettsystemen Wert auf eine ausgeklügelte Konstruktion und natürliche Materialien. Foto Susan Beck

Schlaf-Tipps für eine erholsame Nacht

TIEFER SCHLAF. Entwickeln Sie ganz bewusst eine positive Grundeinstellung zu Ihrem Schlaf.

› Bauen Sie Stress und Hektik bereits während des Tages ab.

› Gehen Sie erst ins Bett, wenn Sie müde sind. Schlaflos im Bett liegen bringt nichts.

› Entwickeln Sie persönliche Schlafrituale: entspannende Musik, Entspannungsübungen, Schlaftee trinken, Entspannungsbad etc.

› Pflegen Sie regelmässige Einschlaf- und Aufstehzeiten.

› Schlafen Sie in einem abgedunkelten, ruhigen Raum, der stets gut gelüftet ist.

› Achten Sie auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung und ein leichtes Abendessen. Vermeiden Sie abends stimulierende Getränke.

› Bewegen Sie sich tagsüber viel. Aber vermeiden Sie abends anstrengende geistige und körperliche Aktivitäten.

› Gehen Sie mit Schlafmitteln vorsichtig um. Grundsätzlich sollte man ohne Schlafmittel auskommen.

› Schütteln Sie Ihre Daunen-Duvets und Federkissen jeden Morgen gut durch. So können sich Daunen und Federn regenerieren. Hängen Sie Duvets und Kissen periodisch an die frische Luft, jedoch niemals direkt an die Sonne.

Quelle: Happysystems Gossau. Die Gratis-Broschüren können bezogen werden bei: Möbel Rösch, Güterstrasse 210, 4018 Basel, Tel. 061 366 33 33 www.moebelroesch.ch

Links zum Thema Bett/gesund Schlafen

«Wie man sich bettet ...»: Wichtige Tipps eines Arztes, worauf man bei der Bettenwahl achten muss. www.chiropraktik.ch/Deutsch/Chiroaktuell/Chiroaktuell1.94-2.cfm

«Liegen Sie zu weich - zu hart? Vital-Schlaf-System weiss Rat!»

www.vital-schlafsystem.com/Vergleich.html

«Alles für einen gesunden Schlaf» - eine ausführliche Webseite, die allerdings etwas Geduld braucht. www.samina.ch/

Broschüren und Buchtipps

«Richtig liegen - richtig schlafen» ist eine Broschüre, die man gratis beziehen kann bei: Rheumaliga Schweiz, Renggerstrasse 71, 8038 Zürich, Telefon 01 487 40 10. www.rheumaliga.ch

Auch die Firma «happy AG» hat verschiedene Gratis-Broschüren zum Thema herausgegeben. Materialeinsatz, Auflagen, Bezugsstoffe, Spezialfasern, Staubfänger. www.happy.ch

Kempf, Hans-Dieter, Die Rückenschule, rororo Sachbuch 19793, ISBN 3 499 19793 6, Fr. 18.10.

Internet: Mehr Segen als Fluch?

Eine Mehrheit von uns nutzt das Internet regelmässig für private oder berufliche Zwecke. In der Schweiz sind es laut Untersuchungen rund 70 Prozent der Bevölkerung.

Nun hat «Time» die Internet-Nutzer zur Person des Jahres 2006 erklärt. Das Magazin würdigte damit das explosionsartige Wachstum und den immer stärker werdenden Einfluss von Diskussions-Foren, Online-Tagebüchern (Blogs), die Amateur-Video-Website YouTube sowie das soziale Netzwerk MySpace: Die von Internet-Anwendern gebildeten Gemeinschaften in der ganzen Welt hätten einen noch nie da gewesenen Grad der Zusammenarbeit entwickelt, heisst es in der Begründung. «Es geht darum, wie die vielen den wenigen die Macht wegnehmen, sich gegenseitig kostenlos helfen und dadurch die Welt verändern.»

Entspringt die Begründung utopischem Wunschdenken? Keineswegs. Sie entspricht der Realität und ist begründet. Die neuen Technologien haben unseren Alltag nachhaltig beeinflusst, annähernd so nachhaltig wie die Erfindung der Lokomotive, des Autos oder des Personal Computers. Web-2.0-Angebote ergänzen und ersetzen klassische Medieninhalte. Dies führt auch zu einer Stärkung bislang benachteiligter Gesellschaftsschichten.

Selbstverständlich bringt das Internet nicht nur Positives mit sich. Innovationen sind auch ein Tummelfeld für Kriminelle. Doch die Cyberspace-Machenschaften einer Minderheit stellen keinen Grund dar, eine für die Mehrheit sinnvolle Erfindung zu verbieten oder zu blockieren. Gefordert sind vielmehr Gesetzgeber, Behörden, Erzieher und die Internetgemeinschaft, damit sich die digitale Demokratie entwickeln und weiterverbreiten kann.

baz vom 20.12.06

Die Grenzen des Online-Einkaufs

Online-Shopping wird immer populärer. 40 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer kaufen via Internet ein. Im Dezember wurden 400 Millionen Franken über diesen Kanal umgesetzt, Tendenz steigend. Am Computermonitor Preise zu vergleichen und Bestellungen zu tätigen, mag bequem, günstig und zeitunabhängig sein. Nur ist der Vorgang auch mit Risiken behaftet: Nicht jeder Online-Händler arbeitet seriös, nicht jeder Preis ist der billigste und nicht jedes Bezahlverfahren garantiert Sicherheit.

Dennoch: Bei speziellen Produkten oder Dienstleistungen macht Online-Shopping Sinn: Wer ein ganz bestimmtes Buch, eine konkrete CD oder DVD erwerben möchte, tätigt den Kauf einfacher via Internet, als im Laden Schlange zu stehen und zu riskieren, dass der Artikel nicht im Sortiment zu finden ist. Flüge oder Hotels lassen sich effizient sowie günstig via Cyberspace buchen, wenn klare Vorstellungen über Ziel, Zeitpunkt und Reisebudget bestehen. Auch bei Eintrittskarten für Sport- und Kulturveranstaltungen führt ein Online-Kauf meistens rascher ans Ziel als ein Telefonanruf mit Zeitverlust in der obligaten Warteschlaufe.

Nun ist auch beim Online-Shopping der technische Fortschritt nicht das Mass aller Dinge. Oftmals sind Registrierung und Bestellvorgang zu kompliziert und überhaupt nicht kundenfreundlich. Ausserdem eignen sich längst nicht alle Produkte für einen Einkauf im Netz: Eine neue Hose, ein Mantel oder ein Anzug müssen anprobiert werden. Beim Matratzenkauf braucht es eine Fachberatung. Ungeeignet ist Online-Shopping auch für bestimmte Lebensmittel: Saucen für das Fondue bourguignonne möchte ich lieber frisch zubereitet und in gewünschten Portionen statt aus dem Tiefkühlfach. Brot hole ich auch in Zukunft beim Bäcker und nicht im virtuellen Laden.

Last but not least kann Shoppen in der Innerstadt oder im Einkaufszentrum auch ein angenehmer Zeitvertreib, ein Erlebnis sein: Gerüche einzuatmen, das Ambiente einer Ausstellung auf sich wirken zu lassen, sich von Angeboten treiben zu lassen, macht Spass. Im Bücherregal oder im CD-Sortiment zu wühlen, wirkt animierend. Schöne Kleider, Möbel oder Bilder zu betrachten, ist ein Genuss.

Amazon, Ebay und LeShop mögen boomen. Das Verkaufsgeschäft, die Kundenberatung, die Verkäuferin, der Packtisch haben deswegen noch lange nicht ausgedient. Der aktuelle Sonderverkauf macht deutlich, dass die «Einkaufsstadt Basel» ein gastronomisches sowie kulturelles Gesamtangebot bietet, das die Internet-Konkurrenz nicht zu scheuen braucht.

baz vom 6.1.07

Spendenrekorde im Stiftungsparadies

In einer Zeit, in der Katastrophenberichte die Medien zu dominieren scheinen, ist es gut, sich zu vergegenwärtigen, dass es auch positive Meldungen gibt. Zum Beispiel diese: Laut einer Studie von Bernd Helmig und Beat Hunziker (Uni Freiburg) ist die Schweiz ein Stiftungsparadies. Rund 12 000 Stiftungen verwalten Gelder in zweistelliger Milliardenhöhe. Ihre Tätigkeitsbereiche sind ausserordentlich heterogen: An der Spitze stehen soziale Aufgaben, gefolgt von Bildung und Erziehung, Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur sowie Gesundheit.

Steuerliche Absichten mögen bei der Gründung einer Stiftung eine bedeutende Rolle spielen. Genauso wichtig aber sind wohltätige Motive: Philanthropen tun Gutes, helfen Not lindern und geben der Gesellschaft zurück, was sie selber einmal erfahren durften. Das Schweizer Stiftungsrecht verleiht ihnen die Möglichkeit, die Kontrolle über ihr Vermögen zu behalten.

Die zweite positive Nachricht lautet wie folgt: Nach dem Katastrophenjahr 2005 machten die Schweizerinnen und Schweizer auch 2006 ihrem Ruf alle Ehre. Sie zeigten sich gegenüber karitativen Organisationen erneut sehr grosszügig. Das Spendenvolumen erreichte bei vielen Sammelstellen beinahe das Rekordniveau vom Vorjahr. Sowohl die Glückskette und das Schweizerische Rote Kreuz als auch Terre des hommes und Caritas meldeten ein höchst erfreuliches Spendenaufkommen.

«baz hilft», die Stiftung der Basler Zeitung, konnte von der Grosszügigkeit und Spendefreudigkeit ihrer Leserinnen und Leser ebenfalls profitieren: 198 000 Franken gingen bei der Adventssammlung 2006 ein. Philip Baumann von der Annelise Bochud-Zemp Stiftung rundete das Ergebnis um 22 000 Franken auf, womit ein stolzes Gesamtresultat von 220 000 Franken erzielt werden konnte; das zweithöchste in der Geschichte der baz-Stiftung. Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, aber auch Herrn Dr. Baumann danken wir herzlich für die Generosität.

Die Spenden der Adventssammlung kommen Bergbauern im Solothurner Jura und in Graubünden zugute. Durchs Jahr hindurch unterstützt «baz hilft» unverschuldet in Not geratenen Menschen vorwiegend in der Nordwestschweiz. Die Verwaltungskosten trägt das Unternehmen. Hilfe zur Selbsthilfe leisten, Gutes tun, unspektakulär Unterstützung leisten … das sind edle Aufgaben, die auch in der harten Konsum- und Leistungsgesellschaft unverzichtbar geworden sind.

baz vom 24.1.07

› www.baz.ch/bazhilft Spendenkonto: PC 40-15757-4

Internet: Mehr Segen als Fluch?

Eine Mehrheit von uns nutzt das Internet regelmässig für private oder berufliche Zwecke. In der Schweiz sind es laut Untersuchungen rund 70 Prozent der Bevölkerung.

Nun hat «Time» die Internet-Nutzer zur Person des Jahres 2006 erklärt. Das Magazin würdigte damit das explosionsartige Wachstum und den immer stärker werdenden Einfluss von Diskussions-Foren, Online-Tagebüchern (Blogs), die Amateur-Video-Website YouTube sowie das soziale Netzwerk MySpace: Die von Internet-Anwendern gebildeten Gemeinschaften in der ganzen Welt hätten einen noch nie da gewesenen Grad der Zusammenarbeit entwickelt, heisst es in der Begründung. «Es geht darum, wie die vielen den wenigen die Macht wegnehmen, sich gegenseitig kostenlos helfen und dadurch die Welt verändern.»

Entspringt die Begründung utopischem Wunschdenken? Keineswegs. Sie entspricht der Realität und ist begründet. Die neuen Technologien haben unseren Alltag nachhaltig beeinflusst, annähernd so nachhaltig wie die Erfindung der Lokomotive, des Autos oder des Personal Computers. Web-2.0-Angebote ergänzen und ersetzen klassische Medieninhalte. Dies führt auch zu einer Stärkung bislang benachteiligter Gesellschaftsschichten.

Selbstverständlich bringt das Internet nicht nur Positives mit sich. Innovationen sind auch ein Tummelfeld für Kriminelle. Doch die Cyberspace-Machenschaften einer Minderheit stellen keinen Grund dar, eine für die Mehrheit sinnvolle Erfindung zu verbieten oder zu blockieren. Gefordert sind vielmehr Gesetzgeber, Behörden, Erzieher und die Internetgemeinschaft, damit sich die digitale Demokratie entwickeln und weiterverbreiten kann.

baz vom 20.12.06

Die Grenzen des Online-Einkaufs

Online-Shopping wird immer populärer. 40 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer kaufen via Internet ein. Im Dezember wurden 400 Millionen Franken über diesen Kanal umgesetzt, Tendenz steigend. Am Computermonitor Preise zu vergleichen und Bestellungen zu tätigen, mag bequem, günstig und zeitunabhängig sein. Nur ist der Vorgang auch mit Risiken behaftet: Nicht jeder Online-Händler arbeitet seriös, nicht jeder Preis ist der billigste und nicht jedes Bezahlverfahren garantiert Sicherheit.

Dennoch: Bei speziellen Produkten oder Dienstleistungen macht Online-Shopping Sinn: Wer ein ganz bestimmtes Buch, eine konkrete CD oder DVD erwerben möchte, tätigt den Kauf einfacher via Internet, als im Laden Schlange zu stehen und zu riskieren, dass der Artikel nicht im Sortiment zu finden ist. Flüge oder Hotels lassen sich effizient sowie günstig via Cyberspace buchen, wenn klare Vorstellungen über Ziel, Zeitpunkt und Reisebudget bestehen. Auch bei Eintrittskarten für Sport- und Kulturveranstaltungen führt ein Online-Kauf meistens rascher ans Ziel als ein Telefonanruf mit Zeitverlust in der obligaten Warteschlaufe.

Nun ist auch beim Online-Shopping der technische Fortschritt nicht das Mass aller Dinge. Oftmals sind Registrierung und Bestellvorgang zu kompliziert und überhaupt nicht kundenfreundlich. Ausserdem eignen sich längst nicht alle Produkte für einen Einkauf im Netz: Eine neue Hose, ein Mantel oder ein Anzug müssen anprobiert werden. Beim Matratzenkauf braucht es eine Fachberatung. Ungeeignet ist Online-Shopping auch für bestimmte Lebensmittel: Saucen für das Fondue bourguignonne möchte ich lieber frisch zubereitet und in gewünschten Portionen statt aus dem Tiefkühlfach. Brot hole ich auch in Zukunft beim Bäcker und nicht im virtuellen Laden.

Last but not least kann Shoppen in der Innerstadt oder im Einkaufszentrum auch ein angenehmer Zeitvertreib, ein Erlebnis sein: Gerüche einzuatmen, das Ambiente einer Ausstellung auf sich wirken zu lassen, sich von Angeboten treiben zu lassen, macht Spass. Im Bücherregal oder im CD-Sortiment zu wühlen, wirkt animierend. Schöne Kleider, Möbel oder Bilder zu betrachten, ist ein Genuss.

Amazon, Ebay und LeShop mögen boomen. Das Verkaufsgeschäft, die Kundenberatung, die Verkäuferin, der Packtisch haben deswegen noch lange nicht ausgedient. Der aktuelle Sonderverkauf macht deutlich, dass die «Einkaufsstadt Basel» ein gastronomisches sowie kulturelles Gesamtangebot bietet, das die Internet-Konkurrenz nicht zu scheuen braucht.

baz vom 6.1.07

Spendenrekorde im Stiftungsparadies

In einer Zeit, in der Katastrophenberichte die Medien zu dominieren scheinen, ist es gut, sich zu vergegenwärtigen, dass es auch positive Meldungen gibt. Zum Beispiel diese: Laut einer Studie von Bernd Helmig und Beat Hunziker (Uni Freiburg) ist die Schweiz ein Stiftungsparadies. Rund 12 000 Stiftungen verwalten Gelder in zweistelliger Milliardenhöhe. Ihre Tätigkeitsbereiche sind ausserordentlich heterogen: An der Spitze stehen soziale Aufgaben, gefolgt von Bildung und Erziehung, Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur sowie Gesundheit.

Steuerliche Absichten mögen bei der Gründung einer Stiftung eine bedeutende Rolle spielen. Genauso wichtig aber sind wohltätige Motive: Philanthropen tun Gutes, helfen Not lindern und geben der Gesellschaft zurück, was sie selber einmal erfahren durften. Das Schweizer Stiftungsrecht verleiht ihnen die Möglichkeit, die Kontrolle über ihr Vermögen zu behalten.

Die zweite positive Nachricht lautet wie folgt: Nach dem Katastrophenjahr 2005 machten die Schweizerinnen und Schweizer auch 2006 ihrem Ruf alle Ehre. Sie zeigten sich gegenüber karitativen Organisationen erneut sehr grosszügig. Das Spendenvolumen erreichte bei vielen Sammelstellen beinahe das Rekordniveau vom Vorjahr. Sowohl die Glückskette und das Schweizerische Rote Kreuz als auch Terre des hommes und Caritas meldeten ein höchst erfreuliches Spendenaufkommen.

«baz hilft», die Stiftung der Basler Zeitung, konnte von der Grosszügigkeit und Spendefreudigkeit ihrer Leserinnen und Leser ebenfalls profitieren: 198 000 Franken gingen bei der Adventssammlung 2006 ein. Philip Baumann von der Annelise Bochud-Zemp Stiftung rundete das Ergebnis um 22 000 Franken auf, womit ein stolzes Gesamtresultat von 220 000 Franken erzielt werden konnte; das zweithöchste in der Geschichte der baz-Stiftung. Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, aber auch Herrn Dr. Baumann danken wir herzlich für die Generosität.

Die Spenden der Adventssammlung kommen Bergbauern im Solothurner Jura und in Graubünden zugute. Durchs Jahr hindurch unterstützt «baz hilft» unverschuldet in Not geratenen Menschen vorwiegend in der Nordwestschweiz. Die Verwaltungskosten trägt das Unternehmen. Hilfe zur Selbsthilfe leisten, Gutes tun, unspektakulär Unterstützung leisten … das sind edle Aufgaben, die auch in der harten Konsum- und Leistungsgesellschaft unverzichtbar geworden sind.

baz vom 24.1.07

› www.baz.ch/bazhilft Spendenkonto: PC 40-15757-4

Wünschen ja, aber was?

«Es war einmal ein kleiner Stern, weit oben am Himmel. Dieser kleine Stern aber leuchtete nur ganz schwach. Er wünschte sich nichts mehr, als strahlen zu können wie die anderen …»

Die Geschichte vom kleinen Stern steht in der neusten Ausgabe der Weihnachtsbroschüre «più», herausgegeben vom Gross-verteiler Migros. - Richtig, es ist wieder so weit: Die Werbekataloge, die Auslagen in den Geschäften, der Lichterschmuck in der Innerstadt verkünden es: Die Adventszeit steht vor der Tür. Adventszeit ist Verkaufszeit. Und Adventszeit ist Wunschzeit.

Der kleine Stern hat es einfach. Er wünscht sich zu strahlen. Nicht mehr und nicht weniger. Was aber wünschen wir Menschen uns? Wir, die wir schon (fast) alles besitzen. Gesättigt von feinem Essen, modischen Klamotten, teurem Schmuck, überflüssiger Elektronik und sonstigem Schnickschnack. Was könnten wir uns zu Weihnachten wünschen?

Praktische Anhaltspunkte liefert ein «Wunschbuch» in derselben Broschüre:

«SIE wünscht sich eine Fitnessmatte, Cashmere-Handschuhe, einen Bügel-BH, eine Damensonnenbrille Uvex sowie ein Kneipp-Classic-Badeölset.»

«ER wünscht sich einen Lego-Racer-Ferrari 8674, eine elektrische Pfeffermühle, einen Messerblock mit Nyloneinsatz, einen SKS-Handkompressor und ein Kneipp-Massageöl.»

«DAS MÄDCHEN wünscht sich eine Prinzessin-Geneviève-Barbie-Puppe, eine Arielle-DVD, ein Fotoalbum, Schlittschuhe Ice Queen sowie eine Tasche mit Tieren.»

«DER JUNGE wünscht sich ein Nitro-Snowboard Revolt, einen Scott-Helm Shadow II, ein Roger-Federer-Junior-Racket, einen Radiorekorder Dual P41 und einen Rucksack Explorer.»

Woher weiss der Grossverteiler, was wir uns wünschen? Weil die Wirtschaft die Geschenke aufgrund von Modetrends und Umfragen extra fürs Weihnachtsgeschäft produziert hat. Da die meisten von uns das meiste bereits besitzen, ist die Gefahr gross, dass wir wählen, was die Auslagen und Wunschbücher anbieten. Und nicht, was wir tatsächlich begehren.

Weihnachtsvorbereitungen könnten entspannt ablaufen. Vorausgesetzt, wir haben genügend Zeit, unsere Wünsche zu formulieren und die wahren Wünsche unserer Lieben zu ergründen.

A propos «Zeit»: Fast allen Zeitgenossen fehlt Zeit: Zeit für sich selbst, Zeit fürs Gespräch, Zeit fürs Geniessen, Zeit für die Familie und für Freunde. - Weshalb wünschen wir uns nicht «Zeit» in Form von Zeitgutscheinen? «Ein Tag nur für dich.» Das wäre doch ein sinnvolles Geschenk in der hektischen Adventszeit.

baz vom 30.11.06

Gute Jugend? Schlechte Jugend?

Die Negativschlagzeilen der vergangenen Tage schockieren: «Jugendliche vergewaltigen 13-Jährige.» «Stift droht seinem Lehrer mit dem Tod.» «Jugendbanden randalieren am Rheinweg.» «15-Jährige legen mehrere Brände.» Die Vorfälle, die sich in Zürich-Seebach, Liestal, Basel und Möhlin ereignet haben, bringen die Jugend pauschal in Verruf. Vergewaltigungen, Todesdrohungen, Vandalismus und Tierquälerei scheinen an der Tagesordnung zu sein.

Aufgrund dieses Pauschaleindrucks drängt sich eine Frage auf: Ist die heutige Jugend schlechter, als jene der sechziger, siebziger oder achtziger Jahre? Ich kann, ich will es nicht glauben. Die Jugendlichen, die in diesen Tagen aus dem Rahmen fallen, sind eine kleine Minderheit. Der überwiegende Teil der heutigen Jugend bleibt rechtschaffen, friedlich, fleissig, anständig, sozial denkend, tolerant, fair und lehnt Gewalt ab. Die meisten Jugendlichen haben ein Unrechtsbewusstsein, können zwischen «Mein» und «Dein» unterscheiden und schrecken davor zurück, einem Menschen oder Tier Leid anzutun.

Jugendliche mit krimineller Energie gab es auch zu Beginn der achtziger Jahre, als ich am Jugendgericht Fribourg tätig war. In Erinnerung geblieben sind mir brutale Raubüberfälle von Schülern auf Rentner, blutige Schlägereien unter Jugendbanden sowie eine Brandstiftung, bei welcher ein verschupfter 14-Jähriger aus Rache den Bauernhof seiner Grosseltern in Schutt und Asche legte.

Verführerischer geworden ist seither das Umfeld, in dem Jugendliche aufwachsen: Computerspiele, Gewaltvideos und DVDs liefern Ideen für Straftaten und senken die Hemmschwelle zu delinquieren. Der Gruppendruck hat zugenommen: Wer dazu gehören will, muss sich permanent als stark und mutig beweisen, obwohl er als Individuum schwach ist. Provokationen gegenüber Autoritätspersonen gehören zum Ritual. In vielen Familien wird zudem die notwendige Wertediskussion vernachlässigt oder nicht mehr geführt.

Patentrezepte gegen diese Entwicklung gibt es nicht. Weder schärfere Strafen, noch erzieherische Massnahmen, noch Kampagnen oder Verbote helfen für sich allein weiter. Was es braucht, ist ein Gesamtpaket mit verschiedenen Massnahmen. Dazu gehört auch eine Mobilisierung des rechtschaffenen Teils der Jugend: Die friedliebende Mehrheit muss sich einbringen, an das Unrechtsbewusstsein der Minderheit appellieren und mit Sozialkompetenz und Zivilcourage «Irrläufer» in die positive Wertegesellschaft zurückholen.

baz vom 20.12.06

Wünschen ja, aber was?

«Es war einmal ein kleiner Stern, weit oben am Himmel. Dieser kleine Stern aber leuchtete nur ganz schwach. Er wünschte sich nichts mehr, als strahlen zu können wie die anderen …»

Die Geschichte vom kleinen Stern steht in der neusten Ausgabe der Weihnachtsbroschüre «più», herausgegeben vom Gross-verteiler Migros. - Richtig, es ist wieder so weit: Die Werbekataloge, die Auslagen in den Geschäften, der Lichterschmuck in der Innerstadt verkünden es: Die Adventszeit steht vor der Tür. Adventszeit ist Verkaufszeit. Und Adventszeit ist Wunschzeit.

Der kleine Stern hat es einfach. Er wünscht sich zu strahlen. Nicht mehr und nicht weniger. Was aber wünschen wir Menschen uns? Wir, die wir schon (fast) alles besitzen. Gesättigt von feinem Essen, modischen Klamotten, teurem Schmuck, überflüssiger Elektronik und sonstigem Schnickschnack. Was könnten wir uns zu Weihnachten wünschen?

Praktische Anhaltspunkte liefert ein «Wunschbuch» in derselben Broschüre:

«SIE wünscht sich eine Fitnessmatte, Cashmere-Handschuhe, einen Bügel-BH, eine Damensonnenbrille Uvex sowie ein Kneipp-Classic-Badeölset.»

«ER wünscht sich einen Lego-Racer-Ferrari 8674, eine elektrische Pfeffermühle, einen Messerblock mit Nyloneinsatz, einen SKS-Handkompressor und ein Kneipp-Massageöl.»

«DAS MÄDCHEN wünscht sich eine Prinzessin-Geneviève-Barbie-Puppe, eine Arielle-DVD, ein Fotoalbum, Schlittschuhe Ice Queen sowie eine Tasche mit Tieren.»

«DER JUNGE wünscht sich ein Nitro-Snowboard Revolt, einen Scott-Helm Shadow II, ein Roger-Federer-Junior-Racket, einen Radiorekorder Dual P41 und einen Rucksack Explorer.»

Woher weiss der Grossverteiler, was wir uns wünschen? Weil die Wirtschaft die Geschenke aufgrund von Modetrends und Umfragen extra fürs Weihnachtsgeschäft produziert hat. Da die meisten von uns das meiste bereits besitzen, ist die Gefahr gross, dass wir wählen, was die Auslagen und Wunschbücher anbieten. Und nicht, was wir tatsächlich begehren.

Weihnachtsvorbereitungen könnten entspannt ablaufen. Vorausgesetzt, wir haben genügend Zeit, unsere Wünsche zu formulieren und die wahren Wünsche unserer Lieben zu ergründen.

A propos «Zeit»: Fast allen Zeitgenossen fehlt Zeit: Zeit für sich selbst, Zeit fürs Gespräch, Zeit fürs Geniessen, Zeit für die Familie und für Freunde. - Weshalb wünschen wir uns nicht «Zeit» in Form von Zeitgutscheinen? «Ein Tag nur für dich.» Das wäre doch ein sinnvolles Geschenk in der hektischen Adventszeit.

baz vom 30.11.06

Gute Jugend? Schlechte Jugend?

Die Negativschlagzeilen der vergangenen Tage schockieren: «Jugendliche vergewaltigen 13-Jährige.» «Stift droht seinem Lehrer mit dem Tod.» «Jugendbanden randalieren am Rheinweg.» «15-Jährige legen mehrere Brände.» Die Vorfälle, die sich in Zürich-Seebach, Liestal, Basel und Möhlin ereignet haben, bringen die Jugend pauschal in Verruf. Vergewaltigungen, Todesdrohungen, Vandalismus und Tierquälerei scheinen an der Tagesordnung zu sein.

Aufgrund dieses Pauschaleindrucks drängt sich eine Frage auf: Ist die heutige Jugend schlechter, als jene der sechziger, siebziger oder achtziger Jahre? Ich kann, ich will es nicht glauben. Die Jugendlichen, die in diesen Tagen aus dem Rahmen fallen, sind eine kleine Minderheit. Der überwiegende Teil der heutigen Jugend bleibt rechtschaffen, friedlich, fleissig, anständig, sozial denkend, tolerant, fair und lehnt Gewalt ab. Die meisten Jugendlichen haben ein Unrechtsbewusstsein, können zwischen «Mein» und «Dein» unterscheiden und schrecken davor zurück, einem Menschen oder Tier Leid anzutun.

Jugendliche mit krimineller Energie gab es auch zu Beginn der achtziger Jahre, als ich am Jugendgericht Fribourg tätig war. In Erinnerung geblieben sind mir brutale Raubüberfälle von Schülern auf Rentner, blutige Schlägereien unter Jugendbanden sowie eine Brandstiftung, bei welcher ein verschupfter 14-Jähriger aus Rache den Bauernhof seiner Grosseltern in Schutt und Asche legte.

Verführerischer geworden ist seither das Umfeld, in dem Jugendliche aufwachsen: Computerspiele, Gewaltvideos und DVDs liefern Ideen für Straftaten und senken die Hemmschwelle zu delinquieren. Der Gruppendruck hat zugenommen: Wer dazu gehören will, muss sich permanent als stark und mutig beweisen, obwohl er als Individuum schwach ist. Provokationen gegenüber Autoritätspersonen gehören zum Ritual. In vielen Familien wird zudem die notwendige Wertediskussion vernachlässigt oder nicht mehr geführt.

Patentrezepte gegen diese Entwicklung gibt es nicht. Weder schärfere Strafen, noch erzieherische Massnahmen, noch Kampagnen oder Verbote helfen für sich allein weiter. Was es braucht, ist ein Gesamtpaket mit verschiedenen Massnahmen. Dazu gehört auch eine Mobilisierung des rechtschaffenen Teils der Jugend: Die friedliebende Mehrheit muss sich einbringen, an das Unrechtsbewusstsein der Minderheit appellieren und mit Sozialkompetenz und Zivilcourage «Irrläufer» in die positive Wertegesellschaft zurückholen.

baz vom 20.12.06

Oben gegen unten in Berlin

Am Wochenende wählen die Berlinerinnen und Berliner ein neues Abgeordnetenhaus. Der Wahlkampf der Spitzenkandidaten erinnert an bekannte Muster unmittelbar nach der Wiedervereinigung: Hier der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD), ein populärer Linker, Berliner mit Bodenhaftung, offen für die Anliegen der Massen. Dort der aus dem Westen zugezogene Konservative Friedbert Pflüger (CDU), ehemaliger Redenschreiber Richard von Weizsäckers, ein Intellektueller, der zwar die Unterstützung der Kanzlerin geniesst, im Ostteil aber wie ein Fremdkörper wirkt.

An spannenden Wahlkampfthemen mangelt es nicht: Grossflughafen Berlin-Schönefeld, Einheitsschulen, Arbeitsplätze, Sozialpolitik, Rechtsextremismus. Über allem schwebt das Zusammenwachsen der Metropole, ein dynamischer Prozess, der zumindest optisch Fortschritte macht: 17 Jahre nach dem Fall der Mauer ist die Teilung nur noch schwer auszumachen. Auf dem Potsdamer Platz, in der Leipziger Strasse und dem Tiergarten entlang pulsiert der Verkehr. Der ehemalige Mauerstreifen vernarbt. Häuserfassaden im West- und Ostteil gleichen sich an. Moderne Glaspaläste werden nicht nur am Ku'damm, sondern auch am «Alex» in die Höhe gezogen.

Dass die Teilung überwunden wurde, lässt sich auch an den Schaufenstern und den darin gezeigten Produkten ablesen: Die Luxus-Kette Swarowski im Nikolai-Viertel erfreut sich grosser Beliebtheit. Der Coiffeur an der Karl-Liebknecht-Strasse (Ost) verwendet dieselben Shampoos wie sein Kollege in Charlottenburg (West). Im Friedrichstadt-Palast stehen Geschäftsleute aus Hannover neben jungen Ehepaaren aus Marzahn an der Pausenbar. Und die wilden Punks nutzen das gesamtstädtische S-Bahn-Netz, um mit Bierharassen von einem Bezirk in den anderen zu pendeln.

Während sich die optische Teilung Berlins allmählich in Luft auflöst, verschärft sich eine andere Teilung: Die sich öffnende Wohlstandsschere ist in den Gesichtern der Menschen, an deren Handgelenken erkennbar. Am Bahnhof Savigny-Platz eilen Geschäftsleute mit Rolex-Uhren und Business-Handys am Gürtel an einer obdachlosen alten Frau vorbei. Im Sony Center brunchen reiche Touristen aus aller Welt, während in der U-Bahn-Station davor ein junger Arbeitsloser um ein paar Cents bettelt.

Auch von dieser Teilung handelt der Wahlkampf zwischen Pflüger und Wowereit. Es ist ein Wahlkampf, der die Interessengegensätze der neuen Berliner Klassengesellschaft deutlich macht. Das Thema lautet nicht mehr «West gegen Ost», sondern «oben gegen unten».

baz vom 31.8.06

Ein notwendiges Zeichen gegen Rassismus

Die Antirassismusstrafnorm, über die dank Bundesrat Blochers Äusserungen ein Streit entflammt ist, wurde in der Volksabstimmung vom 25. September 1994 mit 54,7 Prozent Ja-Stimmen vom Schweizervolk angenommen. Was waren die Beweggründe für die Gesetzergänzung? Dazu folgende Zitate aus den Erläuterungen des Bundesrates zur Volksabstimmung 1994:

«Völkermord oder andere Verbrechen gegen die Menschlichkeit dürfen nicht geleugnet, verharmlost oder gar gerechtfertigt werden. Mit der neuen Strafbestimmung wird auch die Auschwitz-Lüge bekämpft. Das Leugnen der Verbrechen, die während des Dritten Reiches begangen worden sind, ist zu einem Vehikel für den Rechtsextremismus geworden. Weil verschiedene europäische Staaten das Leugnen des Holocaust mit Strafe verfolgen, werden solche Behauptungen vielfach von der Schweiz aus verbreitet. Dies dürfen wir nicht dulden.»

«Das Recht auf freie Meinungsäusserung bleibt gewährleistet. Blosse Gesinnungen oder private Äusserungen sind keinesfalls verboten. Unzulässig ist es aber, unter dem Deckmantel der Meinungsäusserungsfreiheit Einzelne oder Gruppen aus rassistischen Motiven öffentlich in einer menschen-unwürdigen Art und Weise herabzusetzen. Auch die Medienfreiheit darf nicht als Vorwand dazu dienen, Menschen zu diskriminieren. Mit dem Gesetz wird nicht die Medienfreiheit eingeschränkt, sondern deren Missbrauch bestraft.»

«Rassendiskriminierendes Verhalten ist nicht nur moralisch verwerflich, sondern stellt auch eine Gefahr für den öffentlichen Frieden dar. Dies gilt insbesondere für die Schweiz, wo verschiedene Volksgruppen zusammenleben. Unsere Rechtsordnung wäre bedroht, wenn Teile der Bevölkerung schutzlos herabgesetzt oder entrechtet werden könnten. Deshalb soll bestraft werden, wer öffentlich zur Diskriminierung von Fremden aufruft und Ideologien verbreitet, die Menschen anderer Herkunft für minderwertig erklären.»

Trotz einzelner Versuche gerade von Blochers SVP, die Strafnorm abzuschaffen oder deren Geltungsbereich einzuschränken, hat sich die Bestimmung sowohl in der Praxis der Justizbehörden als auch in der Meinung eines Grossteils der Bevölkerung fest etabliert. Auch nach Blochers Ankara-Besuch gilt: Das Gesetz kann die Meinung der Menschen über andere Menschen, Ereignisse und fremde Kulturen nicht ändern; es ist aber ein notwendiges Zeichen des Schweizer Souveräns gegen extreme Formen von Rassismus.

baz vom 13.9.06

Unter folgendem Link sind weitere Originaldokumente zur Antirassismusstrafnorm aufgelistet. › www.baz.ch/go/rassismus

Oben gegen unten in Berlin

Am Wochenende wählen die Berlinerinnen und Berliner ein neues Abgeordnetenhaus. Der Wahlkampf der Spitzenkandidaten erinnert an bekannte Muster unmittelbar nach der Wiedervereinigung: Hier der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD), ein populärer Linker, Berliner mit Bodenhaftung, offen für die Anliegen der Massen. Dort der aus dem Westen zugezogene Konservative Friedbert Pflüger (CDU), ehemaliger Redenschreiber Richard von Weizsäckers, ein Intellektueller, der zwar die Unterstützung der Kanzlerin geniesst, im Ostteil aber wie ein Fremdkörper wirkt.

An spannenden Wahlkampfthemen mangelt es nicht: Grossflughafen Berlin-Schönefeld, Einheitsschulen, Arbeitsplätze, Sozialpolitik, Rechtsextremismus. Über allem schwebt das Zusammenwachsen der Metropole, ein dynamischer Prozess, der zumindest optisch Fortschritte macht: 17 Jahre nach dem Fall der Mauer ist die Teilung nur noch schwer auszumachen. Auf dem Potsdamer Platz, in der Leipziger Strasse und dem Tiergarten entlang pulsiert der Verkehr. Der ehemalige Mauerstreifen vernarbt. Häuserfassaden im West- und Ostteil gleichen sich an. Moderne Glaspaläste werden nicht nur am Ku'damm, sondern auch am «Alex» in die Höhe gezogen.

Dass die Teilung überwunden wurde, lässt sich auch an den Schaufenstern und den darin gezeigten Produkten ablesen: Die Luxus-Kette Swarowski im Nikolai-Viertel erfreut sich grosser Beliebtheit. Der Coiffeur an der Karl-Liebknecht-Strasse (Ost) verwendet dieselben Shampoos wie sein Kollege in Charlottenburg (West). Im Friedrichstadt-Palast stehen Geschäftsleute aus Hannover neben jungen Ehepaaren aus Marzahn an der Pausenbar. Und die wilden Punks nutzen das gesamtstädtische S-Bahn-Netz, um mit Bierharassen von einem Bezirk in den anderen zu pendeln.

Während sich die optische Teilung Berlins allmählich in Luft auflöst, verschärft sich eine andere Teilung: Die sich öffnende Wohlstandsschere ist in den Gesichtern der Menschen, an deren Handgelenken erkennbar. Am Bahnhof Savigny-Platz eilen Geschäftsleute mit Rolex-Uhren und Business-Handys am Gürtel an einer obdachlosen alten Frau vorbei. Im Sony Center brunchen reiche Touristen aus aller Welt, während in der U-Bahn-Station davor ein junger Arbeitsloser um ein paar Cents bettelt.

Auch von dieser Teilung handelt der Wahlkampf zwischen Pflüger und Wowereit. Es ist ein Wahlkampf, der die Interessengegensätze der neuen Berliner Klassengesellschaft deutlich macht. Das Thema lautet nicht mehr «West gegen Ost», sondern «oben gegen unten».

baz vom 31.8.06

Ein notwendiges Zeichen gegen Rassismus

Die Antirassismusstrafnorm, über die dank Bundesrat Blochers Äusserungen ein Streit entflammt ist, wurde in der Volksabstimmung vom 25. September 1994 mit 54,7 Prozent Ja-Stimmen vom Schweizervolk angenommen. Was waren die Beweggründe für die Gesetzergänzung? Dazu folgende Zitate aus den Erläuterungen des Bundesrates zur Volksabstimmung 1994:

«Völkermord oder andere Verbrechen gegen die Menschlichkeit dürfen nicht geleugnet, verharmlost oder gar gerechtfertigt werden. Mit der neuen Strafbestimmung wird auch die Auschwitz-Lüge bekämpft. Das Leugnen der Verbrechen, die während des Dritten Reiches begangen worden sind, ist zu einem Vehikel für den Rechtsextremismus geworden. Weil verschiedene europäische Staaten das Leugnen des Holocaust mit Strafe verfolgen, werden solche Behauptungen vielfach von der Schweiz aus verbreitet. Dies dürfen wir nicht dulden.»

«Das Recht auf freie Meinungsäusserung bleibt gewährleistet. Blosse Gesinnungen oder private Äusserungen sind keinesfalls verboten. Unzulässig ist es aber, unter dem Deckmantel der Meinungsäusserungsfreiheit Einzelne oder Gruppen aus rassistischen Motiven öffentlich in einer menschen-unwürdigen Art und Weise herabzusetzen. Auch die Medienfreiheit darf nicht als Vorwand dazu dienen, Menschen zu diskriminieren. Mit dem Gesetz wird nicht die Medienfreiheit eingeschränkt, sondern deren Missbrauch bestraft.»

«Rassendiskriminierendes Verhalten ist nicht nur moralisch verwerflich, sondern stellt auch eine Gefahr für den öffentlichen Frieden dar. Dies gilt insbesondere für die Schweiz, wo verschiedene Volksgruppen zusammenleben. Unsere Rechtsordnung wäre bedroht, wenn Teile der Bevölkerung schutzlos herabgesetzt oder entrechtet werden könnten. Deshalb soll bestraft werden, wer öffentlich zur Diskriminierung von Fremden aufruft und Ideologien verbreitet, die Menschen anderer Herkunft für minderwertig erklären.»

Trotz einzelner Versuche gerade von Blochers SVP, die Strafnorm abzuschaffen oder deren Geltungsbereich einzuschränken, hat sich die Bestimmung sowohl in der Praxis der Justizbehörden als auch in der Meinung eines Grossteils der Bevölkerung fest etabliert. Auch nach Blochers Ankara-Besuch gilt: Das Gesetz kann die Meinung der Menschen über andere Menschen, Ereignisse und fremde Kulturen nicht ändern; es ist aber ein notwendiges Zeichen des Schweizer Souveräns gegen extreme Formen von Rassismus.

baz vom 13.9.06

Unter folgendem Link sind weitere Originaldokumente zur Antirassismusstrafnorm aufgelistet. › www.baz.ch/go/rassismus

Rütli-Reisende rot registriert

Auf der Rütliwiese konnten am 1. August dank strenger Zutrittskontrollen unwürdige Provokationen rechtsnationaler Wirrköpfe verhindert werden. Den Polizeikontrollen fielen allerdings auch integre Bürger zum Opfer, die trotz gültiger Eintrittskarten am Betreten des Festgeländes gehindert wurden. Skandal oder unvermeidbare Panne?

Zu den 120 Abgewiesenen gehörten neben Neo-Nazis auch unbescholtene Familien mit Jugendlichen, ein Mitglied einer kommunalen Integrationskommission sowie ein Zuger Sekundarlehrer. Als Grund für die Zutrittsverweigerung gaben die Behörden an, die Namen der Zurückgewiesenen hätten auf Listen gestanden. In anderen Fälle seien Personen einer falschen Gruppe zugeordnet worden. Zum Kontrollchaos scheint auch die ungenügende Zusammenarbeit kantonaler und eidgenössischer Staatsschutzstellen sowie das Fehlen einer übergeordneten Kontrollinstanz beigetragen zu haben.

Beobachter sprachen von einer «roten Liste», aufgrund der registrierte Personen abgewiesen wurden. Der stellvertretende Chef des Inlandnachrichtendienstes (DAP) dementierte gegenüber der «Neuen Luzerner Zeitung», dass es sich dabei um die «geheime Beobachtungsliste» mit staatsgefährdenden Personen handelt, die nur dem Bundesrat und der Geschäftsprüfungsdelegation der eidgenössischen Räte bekannt ist. Unklar bleibt damit, woher die offenbar rot eingefärbten Namenslisten stammten. Interessant wäre zudem zu erfahren, mit welcher rechtlichen Begründung die Schwyzer Behörden abgewiesene Rütli-Reisende fotografierten. Dafür wäre nämlich die Ermächtigung eines Untersuchungsrichters erforderlich gewesen.

Seit der Fichenaffäre Ende der achtziger Jahre wird das behördliche Sammeln von Personendaten restriktiver gehandhabt als zu Cincera-Zeiten. Aus datenschutzrechtlicher Sicht haben die Rütli-Kontrollen altbekannte Fragen neu initiiert: Wie kommen angeblich Verdächtige auf Listen? Welche Einsichtsmöglichkeiten haben Betroffene? Und - wichtig - wie können unbescholtene Bürger erreichen, dass ihre irrtümlich registrierten Daten gelöscht werden?

Fazit: Die Rütli-Kontrollen haben deutlich gemacht, dass unter den Kantonen sowie zwischen Bund und Kantonen Koordinationsbedarf besteht. Genau wie bei der Zutrittskontrolle zum Stadion St.-Jakob-Park muss auch bei nicht-sportlichen Grossanlässen klar geregelt werden, unter welchen Rahmenbedingungen Staatsschutz, Polizei und private Veranstalter zu Sicherheitszwecken Daten austauschen dürfen.

baz vom 10.8.07

Rote Karte für Handy-Quälgeister

Die Erfindung des Mobiltelefons hat unser Leben verändert, und zwar sowohl zum Guten als auch zum Schlechten: Privat wie geschäftlich sind wir überall und jederzeit erreichbar, vorausgesetzt, das Handy bleibt eingeschaltet. Kurzfristige Terminänderungen werden möglich. Arbeitgeber freuen sich darüber, dass die Produktivität steigt, wenn Arbeitnehmer selbst in der Freizeit telefonische Aufgaben übernehmen. Eltern schätzen das Gefühl, zu später Stunde ihren im Ausgang weilenden Nachwuchs kontaktieren zu können. Kurzum: Das Handy ist eine äusserst praktische Einrichtung, die Spass macht.

Negativ ins Gewicht fallen die Flüchtigkeit und Oberflächlichkeit, welche die telekommunikative Innovation mit sich bringt: Man quasselt stundenlang über Belangloses und Sinnloses. Man schreibt spontane Kurzmitteilungen (SMS) statt langer, wohl überlegter Briefe. Und man wird durch das ständige Pipsen und Klingeln permanent abgelenkt.

Wir alle machen dieselbe Erfahrung: Telefonanrufe und Handy-Gespräche in der Öffentlichkeit sind ein verbreitetes Ärgernis. Ich jedenfalls ärgere mich regelmässig, wenn im Bahnabteil, im Tram oder im Restaurant mein Sitznachbar lautstark und scheinbar endlos seinem Gesprächspartner die neusten Erlebnisse schildert, ihn oder sie mit Redeschwällen eindeckt, um anschliessend in einen mehr als peinlichen Telefonflirt überzugehen. Privates oder Geschäftliches interessiert mich in solchen Situationen herzlich wenig.

Das Übel erkannt hat ein findiger Unternehmer aus dem Kanton Neuenburg. Unter der Marke «mobile red card» bietet Christoph Breitenmoser Abhilfe: Über das Internet vertreibt er kleine rote Karten, die im Belästigungsfall spontan an Handy-Quälgeister abgegeben werden können. Auf der Rückseite der Kärtchen sollte der Grund für die Reklamation angekreuzt werden: «Leider interessiert mich Ihr Gespräch überhaupt nicht.» «Sieht ganz so aus, als ob Sie zu jenen Menschen gehören, die total auf SMS- und Klingeltöne stehen. Ich absolut nicht.» «Ich weiss genau, dass Handyspiele auch ohne Sound sehr gut funktionieren.»

Einmal abgegeben, bleibt die Wirkung der ebenso witzigen wie höflichen Geste in aller Regel nicht aus. Die Botschaft ist direkt, freundlich und kommt in den meisten Fällen auch an: Handy-Quälgeister pflegen nach einer «roten Karte» ihr störendes Verhalten zu ändern und herzhaft über sich und die Intervention zu lachen. Ob die Kampagne auch Langzeitwirkung haben wird, bleibt abzuwarten.

› www.mobileredcard.com

Rütli-Reisende rot registriert

Auf der Rütliwiese konnten am 1. August dank strenger Zutrittskontrollen unwürdige Provokationen rechtsnationaler Wirrköpfe verhindert werden. Den Polizeikontrollen fielen allerdings auch integre Bürger zum Opfer, die trotz gültiger Eintrittskarten am Betreten des Festgeländes gehindert wurden. Skandal oder unvermeidbare Panne?

Zu den 120 Abgewiesenen gehörten neben Neo-Nazis auch unbescholtene Familien mit Jugendlichen, ein Mitglied einer kommunalen Integrationskommission sowie ein Zuger Sekundarlehrer. Als Grund für die Zutrittsverweigerung gaben die Behörden an, die Namen der Zurückgewiesenen hätten auf Listen gestanden. In anderen Fälle seien Personen einer falschen Gruppe zugeordnet worden. Zum Kontrollchaos scheint auch die ungenügende Zusammenarbeit kantonaler und eidgenössischer Staatsschutzstellen sowie das Fehlen einer übergeordneten Kontrollinstanz beigetragen zu haben.

Beobachter sprachen von einer «roten Liste», aufgrund der registrierte Personen abgewiesen wurden. Der stellvertretende Chef des Inlandnachrichtendienstes (DAP) dementierte gegenüber der «Neuen Luzerner Zeitung», dass es sich dabei um die «geheime Beobachtungsliste» mit staatsgefährdenden Personen handelt, die nur dem Bundesrat und der Geschäftsprüfungsdelegation der eidgenössischen Räte bekannt ist. Unklar bleibt damit, woher die offenbar rot eingefärbten Namenslisten stammten. Interessant wäre zudem zu erfahren, mit welcher rechtlichen Begründung die Schwyzer Behörden abgewiesene Rütli-Reisende fotografierten. Dafür wäre nämlich die Ermächtigung eines Untersuchungsrichters erforderlich gewesen.

Seit der Fichenaffäre Ende der achtziger Jahre wird das behördliche Sammeln von Personendaten restriktiver gehandhabt als zu Cincera-Zeiten. Aus datenschutzrechtlicher Sicht haben die Rütli-Kontrollen altbekannte Fragen neu initiiert: Wie kommen angeblich Verdächtige auf Listen? Welche Einsichtsmöglichkeiten haben Betroffene? Und - wichtig - wie können unbescholtene Bürger erreichen, dass ihre irrtümlich registrierten Daten gelöscht werden?

Fazit: Die Rütli-Kontrollen haben deutlich gemacht, dass unter den Kantonen sowie zwischen Bund und Kantonen Koordinationsbedarf besteht. Genau wie bei der Zutrittskontrolle zum Stadion St.-Jakob-Park muss auch bei nicht-sportlichen Grossanlässen klar geregelt werden, unter welchen Rahmenbedingungen Staatsschutz, Polizei und private Veranstalter zu Sicherheitszwecken Daten austauschen dürfen.

baz vom 10.8.07

Rote Karte für Handy-Quälgeister

Die Erfindung des Mobiltelefons hat unser Leben verändert, und zwar sowohl zum Guten als auch zum Schlechten: Privat wie geschäftlich sind wir überall und jederzeit erreichbar, vorausgesetzt, das Handy bleibt eingeschaltet. Kurzfristige Terminänderungen werden möglich. Arbeitgeber freuen sich darüber, dass die Produktivität steigt, wenn Arbeitnehmer selbst in der Freizeit telefonische Aufgaben übernehmen. Eltern schätzen das Gefühl, zu später Stunde ihren im Ausgang weilenden Nachwuchs kontaktieren zu können. Kurzum: Das Handy ist eine äusserst praktische Einrichtung, die Spass macht.

Negativ ins Gewicht fallen die Flüchtigkeit und Oberflächlichkeit, welche die telekommunikative Innovation mit sich bringt: Man quasselt stundenlang über Belangloses und Sinnloses. Man schreibt spontane Kurzmitteilungen (SMS) statt langer, wohl überlegter Briefe. Und man wird durch das ständige Pipsen und Klingeln permanent abgelenkt.

Wir alle machen dieselbe Erfahrung: Telefonanrufe und Handy-Gespräche in der Öffentlichkeit sind ein verbreitetes Ärgernis. Ich jedenfalls ärgere mich regelmässig, wenn im Bahnabteil, im Tram oder im Restaurant mein Sitznachbar lautstark und scheinbar endlos seinem Gesprächspartner die neusten Erlebnisse schildert, ihn oder sie mit Redeschwällen eindeckt, um anschliessend in einen mehr als peinlichen Telefonflirt überzugehen. Privates oder Geschäftliches interessiert mich in solchen Situationen herzlich wenig.

Das Übel erkannt hat ein findiger Unternehmer aus dem Kanton Neuenburg. Unter der Marke «mobile red card» bietet Christoph Breitenmoser Abhilfe: Über das Internet vertreibt er kleine rote Karten, die im Belästigungsfall spontan an Handy-Quälgeister abgegeben werden können. Auf der Rückseite der Kärtchen sollte der Grund für die Reklamation angekreuzt werden: «Leider interessiert mich Ihr Gespräch überhaupt nicht.» «Sieht ganz so aus, als ob Sie zu jenen Menschen gehören, die total auf SMS- und Klingeltöne stehen. Ich absolut nicht.» «Ich weiss genau, dass Handyspiele auch ohne Sound sehr gut funktionieren.»

Einmal abgegeben, bleibt die Wirkung der ebenso witzigen wie höflichen Geste in aller Regel nicht aus. Die Botschaft ist direkt, freundlich und kommt in den meisten Fällen auch an: Handy-Quälgeister pflegen nach einer «roten Karte» ihr störendes Verhalten zu ändern und herzhaft über sich und die Intervention zu lachen. Ob die Kampagne auch Langzeitwirkung haben wird, bleibt abzuwarten.

› www.mobileredcard.com

Montag, Januar 22, 2007

Das Volk und die Meinungsbildung

Lieber Herr Grimmig, vielleicht erinnern Sie sich: Wir haben uns am Sonntagabend im ICE 4 zwischen Bern und Basel kennen gelernt. Sie sassen rechts von mir, und wir diskutierten über die Stadt und ihre Probleme.

Ihr Tenor: Die weniger Betuchten müssten für die Vergnügen der Superreichen, für den «Daig», bezahlen. Als Beispiele nannten sie das neue Stadtcasino-Projekt, das nach Ihrer Aussage «mehrheitlich aus Steuergeldern finanziert wird». Die lärmdämpfenden Gleise am Steinenberg würden, so sagten Sie, nächstes Jahr durch eine Preiserhöhung der BVB berappt. Den Basler Primarschulen stehe weniger Geld zur Verfügung, weil die Universität mehr Mittel brauche. Weiter störten Sie die Abfallberge im Kleinbasel sowie die «auf dem Bahnhofplatz nutzlos herumsitzende Jugend».

Was Ihre Argumentationslinien betrifft, gehören Sie - mit Verlaub - zur Kategorie der «Weiss-schon-alles-weiss-es-besser»-Menschen. Ihre Aussagen konnten noch so falsch sein: In keinem der obengenannten Bereiche ist es mir gelungen, Vorurteile zu korrigieren, Sie von falschen Prämissen abzubringen oder durch Fakten zu überzeugen. Insgesamt machten Sie auf mich einen grimmigen Eindruck: unzufrieden, frustriert und offensichtlich verbittert.

Lieber Herr Grimmig: Die Casino-Gesellschaft ist nicht «der Staat», sondern ein privatrechtlich organisierter Verein. Das Neubauprojekt wird zur Hälfte von der Casino-Kommission sowie privaten Spenderinnen und Spendern getragen. Die Geleiseerneuerungsarbeiten am Steinenberg sind Teil des Service public und nützen nicht nur den Musikliebhabern, sondern ganz Basel. Sparen müssen auch die Universität und das Theater. Bezüglich Abfallentsorgung sucht die Stadtreinigung immer wieder nach innovativen Lösungen. Und die Basler Jugend ist weder unnütz noch faul, sondern einfach anders als die Jugend, die Sie vor fünfzig Jahren erlebten.

Das Hauptproblem aber, lieber Herr Grimmig, liegt in der Art, wie Sie Ihre Meinung bilden: Sie lesen keine Kaufzeitungen, orientieren sich mit Hilfe des Gratisblatts «Spatz» sowie ab und zu auf «Telebasel». Das genügt nicht. Wer richtig informiert sein will, sollte den Fakten auf den Grund gehen, seriöse Quellen benutzen und zuhören können.

Ja, lieber Herr Grimmig: Reisen bildet. Ich jedenfalls habe am Sonntagabend wieder einmal erfahren, wie manche Vertreter des sogenannten «Volks» ihre Meinung bilden, wie sie über heikle Themen denken und wie schlecht sie oft informiert sind. «Nüt für unguet.»

baz vom 25.7.06

Das Volk und die Meinungsbildung

Lieber Herr Grimmig, vielleicht erinnern Sie sich: Wir haben uns am Sonntagabend im ICE 4 zwischen Bern und Basel kennen gelernt. Sie sassen rechts von mir, und wir diskutierten über die Stadt und ihre Probleme.

Ihr Tenor: Die weniger Betuchten müssten für die Vergnügen der Superreichen, für den «Daig», bezahlen. Als Beispiele nannten sie das neue Stadtcasino-Projekt, das nach Ihrer Aussage «mehrheitlich aus Steuergeldern finanziert wird». Die lärmdämpfenden Gleise am Steinenberg würden, so sagten Sie, nächstes Jahr durch eine Preiserhöhung der BVB berappt. Den Basler Primarschulen stehe weniger Geld zur Verfügung, weil die Universität mehr Mittel brauche. Weiter störten Sie die Abfallberge im Kleinbasel sowie die «auf dem Bahnhofplatz nutzlos herumsitzende Jugend».

Was Ihre Argumentationslinien betrifft, gehören Sie - mit Verlaub - zur Kategorie der «Weiss-schon-alles-weiss-es-besser»-Menschen. Ihre Aussagen konnten noch so falsch sein: In keinem der obengenannten Bereiche ist es mir gelungen, Vorurteile zu korrigieren, Sie von falschen Prämissen abzubringen oder durch Fakten zu überzeugen. Insgesamt machten Sie auf mich einen grimmigen Eindruck: unzufrieden, frustriert und offensichtlich verbittert.

Lieber Herr Grimmig: Die Casino-Gesellschaft ist nicht «der Staat», sondern ein privatrechtlich organisierter Verein. Das Neubauprojekt wird zur Hälfte von der Casino-Kommission sowie privaten Spenderinnen und Spendern getragen. Die Geleiseerneuerungsarbeiten am Steinenberg sind Teil des Service public und nützen nicht nur den Musikliebhabern, sondern ganz Basel. Sparen müssen auch die Universität und das Theater. Bezüglich Abfallentsorgung sucht die Stadtreinigung immer wieder nach innovativen Lösungen. Und die Basler Jugend ist weder unnütz noch faul, sondern einfach anders als die Jugend, die Sie vor fünfzig Jahren erlebten.

Das Hauptproblem aber, lieber Herr Grimmig, liegt in der Art, wie Sie Ihre Meinung bilden: Sie lesen keine Kaufzeitungen, orientieren sich mit Hilfe des Gratisblatts «Spatz» sowie ab und zu auf «Telebasel». Das genügt nicht. Wer richtig informiert sein will, sollte den Fakten auf den Grund gehen, seriöse Quellen benutzen und zuhören können.

Ja, lieber Herr Grimmig: Reisen bildet. Ich jedenfalls habe am Sonntagabend wieder einmal erfahren, wie manche Vertreter des sogenannten «Volks» ihre Meinung bilden, wie sie über heikle Themen denken und wie schlecht sie oft informiert sind. «Nüt für unguet.»

baz vom 25.7.06

Cool & Clean - keine Macht den Drogen

Spitzensportler hätten eine Vorbildfunktion für die Jugend, heisst es so schön. Klingt gut. In der harten Realität werden grosse Slogans leider viel zu oft zu hohlen Phrasen. Die vergangenen Tage liefern gleich mehrere Belege.

Die Radsport-«Vorbilder» Jan Ullrich und Ivan Basso durften wegen Dopingverdachts nicht an der Tour de France starten. Die Fussballstars Marco Materazzi und Zinedine Zidane prallten auf dem Berliner WM-Rasen aufeinander. Der italienische Spitzenfussball wird von einem unwürdigen Korruptionsskandal erschüttert. In schlechter Erinnerung bleiben auch die unschönen Szenen aus Istanbul, als türkische und Schweizer Nationalspieler aufeinander los gingen. In all diesen Momenten war es mit der «Vorbildfunktion» der so genannten Idole nicht weit her. Im Gegenteil.

Seit drei Jahren läuft, getragen von «Swiss Olympic», dem Bundesamt für Sport und dem Bundesamt für Gesundheit, die Präventionskampagne «Cool & Clean». Anfang dieses Jahres wurde das Programm auf Massensportler ausgedehnt. Ziel ist es, Verbände, Vereine, Trainer und Athleten für einen fairen, sauberen und drogenfreien Sport zu gewinnen. «Clean» bedeutet: «Finger weg von Tabak, Alkohol, Cannabis und Doping». «Cool» heisst: «Ziele setzen und diese erreichen. Alles geben und dabei fair bleiben, Verantwortung für sich und andere übernehmen. Niederlagen anerkennen und daraus lernen.» Rund 13 000 Jugendsportlerinnen und -sportler sowie 4000 Nachwuchsleistungsathleten haben eine Grundsatzverpflichtung unterschrieben, nach der sie leben und trainieren. In einem nationalen Wettbewerb versprachen über 100 000 Personen aus 1326 Vereinen, sich für einen rauchfreien Sport einzusetzen.

Gleichbehandlung für alle, Förderung der Selbst- und Mitverantwortung, respektvolle Motivation statt Überforderung, Erziehung zu Fairness ohne Gewalt…

Während die Profis dopen oder sich die Köpfe einschlagen, setzt sich die Sportlerbasis positiv in Szene: Dank dem Präventionsprogramm wird diskutiert und kontrolliert. Zehntausende von Jugendlichen haben begriffen, dass Alkohol, Tabak, Doping, Drogen, Gewalt und Diskriminierung im Sport nichts zu suchen haben. Die Hoffnung scheint begründet, dass sie diese Philosophie hochhalten werden, wenn sie selber zu Spitzensportlern und Idolen aufgestiegen sind. Im Moment jedenfalls amtieren sie als die wahren Vorbilder für einen «sauberen Sport».

baz vom 15.7.06

Cool & Clean - keine Macht den Drogen

Spitzensportler hätten eine Vorbildfunktion für die Jugend, heisst es so schön. Klingt gut. In der harten Realität werden grosse Slogans leider viel zu oft zu hohlen Phrasen. Die vergangenen Tage liefern gleich mehrere Belege.

Die Radsport-«Vorbilder» Jan Ullrich und Ivan Basso durften wegen Dopingverdachts nicht an der Tour de France starten. Die Fussballstars Marco Materazzi und Zinedine Zidane prallten auf dem Berliner WM-Rasen aufeinander. Der italienische Spitzenfussball wird von einem unwürdigen Korruptionsskandal erschüttert. In schlechter Erinnerung bleiben auch die unschönen Szenen aus Istanbul, als türkische und Schweizer Nationalspieler aufeinander los gingen. In all diesen Momenten war es mit der «Vorbildfunktion» der so genannten Idole nicht weit her. Im Gegenteil.

Seit drei Jahren läuft, getragen von «Swiss Olympic», dem Bundesamt für Sport und dem Bundesamt für Gesundheit, die Präventionskampagne «Cool & Clean». Anfang dieses Jahres wurde das Programm auf Massensportler ausgedehnt. Ziel ist es, Verbände, Vereine, Trainer und Athleten für einen fairen, sauberen und drogenfreien Sport zu gewinnen. «Clean» bedeutet: «Finger weg von Tabak, Alkohol, Cannabis und Doping». «Cool» heisst: «Ziele setzen und diese erreichen. Alles geben und dabei fair bleiben, Verantwortung für sich und andere übernehmen. Niederlagen anerkennen und daraus lernen.» Rund 13 000 Jugendsportlerinnen und -sportler sowie 4000 Nachwuchsleistungsathleten haben eine Grundsatzverpflichtung unterschrieben, nach der sie leben und trainieren. In einem nationalen Wettbewerb versprachen über 100 000 Personen aus 1326 Vereinen, sich für einen rauchfreien Sport einzusetzen.

Gleichbehandlung für alle, Förderung der Selbst- und Mitverantwortung, respektvolle Motivation statt Überforderung, Erziehung zu Fairness ohne Gewalt…

Während die Profis dopen oder sich die Köpfe einschlagen, setzt sich die Sportlerbasis positiv in Szene: Dank dem Präventionsprogramm wird diskutiert und kontrolliert. Zehntausende von Jugendlichen haben begriffen, dass Alkohol, Tabak, Doping, Drogen, Gewalt und Diskriminierung im Sport nichts zu suchen haben. Die Hoffnung scheint begründet, dass sie diese Philosophie hochhalten werden, wenn sie selber zu Spitzensportlern und Idolen aufgestiegen sind. Im Moment jedenfalls amtieren sie als die wahren Vorbilder für einen «sauberen Sport».

baz vom 15.7.06

Ferien sind mehr als nur Erholung

Spass haben und sich erholen, faulenzen, Aktivferien, Tapetenwechsel … das sind in dieser Reihenfolge die Gründe, weshalb Herr und Frau Schweizer in die Ferien verreisen. Abschalten vom Alltagsstress, der Schule, dem Büro sowie den lieben Bürokolleginnen und -kollegen entfliehen, Sonne tanken, sich den schönen Seiten des Lebens hingeben: all dies Vorsätze, die in diesen Tagen wohl millionenfach realisiert werden.

Wir sind kein arbeitswütiges Volk. Die meisten von uns können abschalten und die Ferien geniessen. Laut einer Umfrage nehmen lediglich elf Prozent der Schweizerinnen und Schweizer ihr Handy mit in den Urlaub, um beruflich erreichbar zu sein. Dies entspricht ungefähr dem europäischen Durchschnitt.

Doch Ferien sind mehr als nur Erholung: «Die Welt ist wie ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon.» - Diesen Satz schrieb Augustinus von Hippo vor 1600 Jahren. Damals wie heute suchen wir in den Ferien Eindrücke vom sogenannten «savoir vivre» jenseits der eigenen Landesgrenzen, von fremden Ländern und Leuten, von unbekannten Sitten und Bräuchen. Wie heisst es so schön? «Reisen bildet.»

Diese Chance gilt es wahrzunehmen, wenn man auf Kreta, Rhodos, nach Phuket, Sizilien oder Andalusien reist. Wie entstanden fremde Kulturen? Warum verschwanden sie wieder? Wie ging man vor 2000 Jahren ins Theater, in den Tempel, zur Arbeit? Wie lebten damals die Senioren, die Kinder, die Behinderten?

Geschichtliche Zusammenhänge werden klar, wenn man sich vor Ort mit Ausgrabungen, Überlieferungen, Karten und spannenden Zeitzeugnissen befasst. Warum ist der arabische Einfluss in Südspanien (Alhambra) dermassen ausgeprägt? Weshalb haben die Spartaner den Ruf, im alten Griechenland die besten Athleten gewesen zu sein? Wo genau zog Hannibal mit seinen Elefanten über die Alpen?

Wer reist, hört fremde Sprachen. Mit Hilfe von multimedialen Speichermedien, Sprachführern und dem Internet ist es möglich, sich einen Grundwortschatz anzueignen und im Urlaub sprichwörtlich mitzureden. Was gibt es Schöneres, als bei einer Marktfrau im Basar von Tunis in Hocharabisch ein Kilo Orangen zu kaufen?

Ferien sind mehr als Erholung. Ferien können auch bilden, sofern man sich bemüht. Nutzen wir die jährlich wiederkehrende Chance, etwas über fremde Kulturen zu lernen.

baz vom 4.7.06

Ferien sind mehr als nur Erholung

Spass haben und sich erholen, faulenzen, Aktivferien, Tapetenwechsel … das sind in dieser Reihenfolge die Gründe, weshalb Herr und Frau Schweizer in die Ferien verreisen. Abschalten vom Alltagsstress, der Schule, dem Büro sowie den lieben Bürokolleginnen und -kollegen entfliehen, Sonne tanken, sich den schönen Seiten des Lebens hingeben: all dies Vorsätze, die in diesen Tagen wohl millionenfach realisiert werden.

Wir sind kein arbeitswütiges Volk. Die meisten von uns können abschalten und die Ferien geniessen. Laut einer Umfrage nehmen lediglich elf Prozent der Schweizerinnen und Schweizer ihr Handy mit in den Urlaub, um beruflich erreichbar zu sein. Dies entspricht ungefähr dem europäischen Durchschnitt.

Doch Ferien sind mehr als nur Erholung: «Die Welt ist wie ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon.» - Diesen Satz schrieb Augustinus von Hippo vor 1600 Jahren. Damals wie heute suchen wir in den Ferien Eindrücke vom sogenannten «savoir vivre» jenseits der eigenen Landesgrenzen, von fremden Ländern und Leuten, von unbekannten Sitten und Bräuchen. Wie heisst es so schön? «Reisen bildet.»

Diese Chance gilt es wahrzunehmen, wenn man auf Kreta, Rhodos, nach Phuket, Sizilien oder Andalusien reist. Wie entstanden fremde Kulturen? Warum verschwanden sie wieder? Wie ging man vor 2000 Jahren ins Theater, in den Tempel, zur Arbeit? Wie lebten damals die Senioren, die Kinder, die Behinderten?

Geschichtliche Zusammenhänge werden klar, wenn man sich vor Ort mit Ausgrabungen, Überlieferungen, Karten und spannenden Zeitzeugnissen befasst. Warum ist der arabische Einfluss in Südspanien (Alhambra) dermassen ausgeprägt? Weshalb haben die Spartaner den Ruf, im alten Griechenland die besten Athleten gewesen zu sein? Wo genau zog Hannibal mit seinen Elefanten über die Alpen?

Wer reist, hört fremde Sprachen. Mit Hilfe von multimedialen Speichermedien, Sprachführern und dem Internet ist es möglich, sich einen Grundwortschatz anzueignen und im Urlaub sprichwörtlich mitzureden. Was gibt es Schöneres, als bei einer Marktfrau im Basar von Tunis in Hocharabisch ein Kilo Orangen zu kaufen?

Ferien sind mehr als Erholung. Ferien können auch bilden, sofern man sich bemüht. Nutzen wir die jährlich wiederkehrende Chance, etwas über fremde Kulturen zu lernen.

baz vom 4.7.06

Wenn Fussball zum Toleranzfaktor wird

«König Fussball» sorgt für Schlagzeilen. Nicht nur wegen der WM. Unter dem Eindruck der FCB-Erfolge und in freudiger Erwartung der Euro 08 verzeichnen vor allem regionale Junioren-Mannschaften einen rasanten Zulauf. Die Entwicklung ist beachtlich: 1980 spielten in der Nordwestschweiz 243 Junioren-Teams; 1990 waren es 292 und 2005 explodierte die Zahl auf 563. Anfang 2006 besassen 8718 Junioren eine Lizenz.

Für viele Vereine ist diese Nachfrage nicht mehr verkraftbar. Es fehlt an Trainern und Anlagen. Mehrere Clubs haben deshalb Aufnahmestopps verhängt. Angesichts dieser unbefriedigenden Situation kam in diesem Frühling das Angebot des Baselbieter Sportamts gerade recht: Laut Beschluss des Regierungsrats von Baselland wurden 31 Gemeinden mit 37 Street-Soccer-Anlagen ausgerüstet. Für die Aktion standen 840 000 Franken aus dem Sportfonds zur Verfügung.

Street-Soccer ist eine Möglichkeit, Druck von den Vereinen zu nehmen und Jugendlichen eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung zu bieten. Das 18,5 x 14,3 Meter grosse Spielfeld ist von Banden sowie einem Netz umgeben und benötigt kleinere Tore als im normalen Fussball. Gespielt wird in Miniteams - in der Regel vier gegen vier. Erforderlich sind Kondition, Ausdauer und technisches Geschick.

Konfliktstoff entstand im Baselbiet von dritter Seite: In mehreren Gemeinden zeigten sich Anwohner wenig erfreut über die Lärmimmissionen aus Street-Soccer-Anlagen. In Allschwil und Therwil wurden bei den Gemeindebehörden Klagen eingereicht. Therwil entfernte - sehr zum Leidwesen der Fussballer - die Banden und Netze kurzerhand und verstaute sie im Werkhof. Derzeit wird ein neuer Standort gesucht.

Die Leidtragenden sind einmal mehr die Jugendlichen, die warten müssen, bis ihre Anlage wieder steht. Die Frage ist deshalb legitim: Hat eine kleine Minderheit einiger geräuschempfindlicher Bürgerinnen und Bürger mehr Rechte als eine Vielzahl aktiver, lebenslustiger und halt etwas lärmiger Jugendlicher?

Alternativen zu radikalen Abbaumass-nahmen bestünden durchaus: Birsfelden und andere Gemeinden haben Nutzungsreglemente erlassen, die ein friedliches Nebeneinander von Anwohnern und Strassenfussballern ermöglichen. Kommunizierte sowie durchgesetzte Öffnungszeiten garantieren, dass nur zu bestimmten Zeiten gespielt wird.

Wenn sich Jugendliche sportlich betätigen, ist das gut für deren Gesundheit, für das Sozialverhalten und für die Gesellschaft ganz allgemein: Denn aktive Fussballer sind keine Krawallmacher.

baz vom 23.5.06

High-Tech-Erfolge und alte Affen

«Einst haben die Kerls auf den Bäumen gehockt, behaart und mit böser Visage, dann hat man sie aus dem Urwald gelockt und die Welt asphaltiert und aufgestockt…» Mit diesen Zeilen beginnt das Kästner-Gedicht über die «Entwicklung der Menschheit». Vor 74 Jahren hielt der deutsche Schriftsteller satirisch fest, dass trotz technischer Entwicklung oft derselbe Ton herrscht «wie seinerzeit auf den Bäumen».

Nicht zu Kästners Prognose gehörte, dass der Fortschritt zu gravierenden Negativfolgen und einer wachsenden Abhängigkeit führen kann: Die Erfindung der Lokomotive, des Autos und des Flugzeugs haben unsere Mobilität erhöht, aber auch die Zahlen der Unfallopfer explodieren lassen: Während früher bei einer Kutschenkollision nur wenige Menschen zu Schaden kamen, sind heute im Katastrophenfall mit modernen Transportmitteln Hunderte von Menschen betroffen.

Zwei Ereignisse haben dies in den letzten Tagen drastisch aufgezeigt: Die unkontrollierte Fahrt eines Güterzugs von Frutigen nach Spiez hatte drei Tote und gesperrte Eisenbahnverkehrsverbindungen zur Folge. Der gestrige Steinschlag im Kanton Uri tötete zwei Autofahrer und führte zu einer Schliessung der Gotthard-Autobahn. Der Verkehrsinfarkt kurz vor Pfingsten ist erneut Tatsache geworden.

Die Abhängigkeit von der Technik erfahren wir auch bei der Stromlieferung und in der Computertechnik (Viren): In der heimischen Wohnung, im Ferienhaus oder im Büro mit Strom versorgt zu werden, ist ebenso angenehm wie selbstverständlich. Der grosse Schock kommt dann, wenn der Strom für längere Zeit ausfällt, der Computer von aggressiven Viren befallen wird und streikt.

Welche Schlüsse ziehen wir? Die Technik ist nur so gut wie der Mensch, der dahinter steht. Fortschritt allein kann nie perfekt sein, sondern muss immer kontrolliert werden: Im Verkehrsbereich braucht es doppelte Sicherungssysteme (technische und menschliche), welche die Bremsen von Personen- und Güterzügen überwachen. Entlang steinschlaggefährdeter Autobahnen sind Fangnetze und Sensoren unverzichtbar, die den Fels rund um die Uhr kontrollieren. Stromversorgungsunternehmen haben funktionierende Backup-Systeme bereitzustellen, und Software-Lieferanten sind beim Virenschutz gefordert.

Werden Sicherheitsvorkehrungen nicht installiert und von Menschen überwacht, landen wir da, wo Kästners Gedicht aufhört: «Bei Lichte betrachtet, sind sie im Grund noch immer die alten Affen.»

baz vom 1.6.06

Wenn Fussball zum Toleranzfaktor wird

«König Fussball» sorgt für Schlagzeilen. Nicht nur wegen der WM. Unter dem Eindruck der FCB-Erfolge und in freudiger Erwartung der Euro 08 verzeichnen vor allem regionale Junioren-Mannschaften einen rasanten Zulauf. Die Entwicklung ist beachtlich: 1980 spielten in der Nordwestschweiz 243 Junioren-Teams; 1990 waren es 292 und 2005 explodierte die Zahl auf 563. Anfang 2006 besassen 8718 Junioren eine Lizenz.

Für viele Vereine ist diese Nachfrage nicht mehr verkraftbar. Es fehlt an Trainern und Anlagen. Mehrere Clubs haben deshalb Aufnahmestopps verhängt. Angesichts dieser unbefriedigenden Situation kam in diesem Frühling das Angebot des Baselbieter Sportamts gerade recht: Laut Beschluss des Regierungsrats von Baselland wurden 31 Gemeinden mit 37 Street-Soccer-Anlagen ausgerüstet. Für die Aktion standen 840 000 Franken aus dem Sportfonds zur Verfügung.

Street-Soccer ist eine Möglichkeit, Druck von den Vereinen zu nehmen und Jugendlichen eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung zu bieten. Das 18,5 x 14,3 Meter grosse Spielfeld ist von Banden sowie einem Netz umgeben und benötigt kleinere Tore als im normalen Fussball. Gespielt wird in Miniteams - in der Regel vier gegen vier. Erforderlich sind Kondition, Ausdauer und technisches Geschick.

Konfliktstoff entstand im Baselbiet von dritter Seite: In mehreren Gemeinden zeigten sich Anwohner wenig erfreut über die Lärmimmissionen aus Street-Soccer-Anlagen. In Allschwil und Therwil wurden bei den Gemeindebehörden Klagen eingereicht. Therwil entfernte - sehr zum Leidwesen der Fussballer - die Banden und Netze kurzerhand und verstaute sie im Werkhof. Derzeit wird ein neuer Standort gesucht.

Die Leidtragenden sind einmal mehr die Jugendlichen, die warten müssen, bis ihre Anlage wieder steht. Die Frage ist deshalb legitim: Hat eine kleine Minderheit einiger geräuschempfindlicher Bürgerinnen und Bürger mehr Rechte als eine Vielzahl aktiver, lebenslustiger und halt etwas lärmiger Jugendlicher?

Alternativen zu radikalen Abbaumass-nahmen bestünden durchaus: Birsfelden und andere Gemeinden haben Nutzungsreglemente erlassen, die ein friedliches Nebeneinander von Anwohnern und Strassenfussballern ermöglichen. Kommunizierte sowie durchgesetzte Öffnungszeiten garantieren, dass nur zu bestimmten Zeiten gespielt wird.

Wenn sich Jugendliche sportlich betätigen, ist das gut für deren Gesundheit, für das Sozialverhalten und für die Gesellschaft ganz allgemein: Denn aktive Fussballer sind keine Krawallmacher.

baz vom 23.5.06

High-Tech-Erfolge und alte Affen

«Einst haben die Kerls auf den Bäumen gehockt, behaart und mit böser Visage, dann hat man sie aus dem Urwald gelockt und die Welt asphaltiert und aufgestockt…» Mit diesen Zeilen beginnt das Kästner-Gedicht über die «Entwicklung der Menschheit». Vor 74 Jahren hielt der deutsche Schriftsteller satirisch fest, dass trotz technischer Entwicklung oft derselbe Ton herrscht «wie seinerzeit auf den Bäumen».

Nicht zu Kästners Prognose gehörte, dass der Fortschritt zu gravierenden Negativfolgen und einer wachsenden Abhängigkeit führen kann: Die Erfindung der Lokomotive, des Autos und des Flugzeugs haben unsere Mobilität erhöht, aber auch die Zahlen der Unfallopfer explodieren lassen: Während früher bei einer Kutschenkollision nur wenige Menschen zu Schaden kamen, sind heute im Katastrophenfall mit modernen Transportmitteln Hunderte von Menschen betroffen.

Zwei Ereignisse haben dies in den letzten Tagen drastisch aufgezeigt: Die unkontrollierte Fahrt eines Güterzugs von Frutigen nach Spiez hatte drei Tote und gesperrte Eisenbahnverkehrsverbindungen zur Folge. Der gestrige Steinschlag im Kanton Uri tötete zwei Autofahrer und führte zu einer Schliessung der Gotthard-Autobahn. Der Verkehrsinfarkt kurz vor Pfingsten ist erneut Tatsache geworden.

Die Abhängigkeit von der Technik erfahren wir auch bei der Stromlieferung und in der Computertechnik (Viren): In der heimischen Wohnung, im Ferienhaus oder im Büro mit Strom versorgt zu werden, ist ebenso angenehm wie selbstverständlich. Der grosse Schock kommt dann, wenn der Strom für längere Zeit ausfällt, der Computer von aggressiven Viren befallen wird und streikt.

Welche Schlüsse ziehen wir? Die Technik ist nur so gut wie der Mensch, der dahinter steht. Fortschritt allein kann nie perfekt sein, sondern muss immer kontrolliert werden: Im Verkehrsbereich braucht es doppelte Sicherungssysteme (technische und menschliche), welche die Bremsen von Personen- und Güterzügen überwachen. Entlang steinschlaggefährdeter Autobahnen sind Fangnetze und Sensoren unverzichtbar, die den Fels rund um die Uhr kontrollieren. Stromversorgungsunternehmen haben funktionierende Backup-Systeme bereitzustellen, und Software-Lieferanten sind beim Virenschutz gefordert.

Werden Sicherheitsvorkehrungen nicht installiert und von Menschen überwacht, landen wir da, wo Kästners Gedicht aufhört: «Bei Lichte betrachtet, sind sie im Grund noch immer die alten Affen.»

baz vom 1.6.06

Schüler richten über Schüler

Der sächsische Justizminister Geert Mackenroth hat sich kürzlich für die Einrichtung von Schülergerichten stark gemacht: In solchen Gremien disziplinieren ausgewählte Jugendliche Gleichaltrige, die leichtere Straftaten oder Verstösse gegen die Schulordnung begangen haben. Was sich auf den ersten Blick als verspäteter Aprilscherz anhört, funktioniert in den USA sowie in Teilen Deutschlands seit mehreren Jahren.

Die Aufgabe von Schülergerichten besteht darin, 15- bis 18-jährige Störenfriede und Kleinkriminelle innerhalb ihrer Altersgruppe zu ächten und eine erzieherische Massnahme oder eine Wiedergutmachung zu empfehlen. Im Fall einer Straftat kommt es zusätzlich zu einer Beurteilung durch ein Jugendgericht, wobei die verhängte Massnahme bei der Strafzumessung berücksichtigt wird.

Der grosse Vorteil von Schülergerichten besteht darin, dass nicht Erwachsene auf fehlbare Jugendliche einwirken, sondern Gleichaltrige. Dieser Umstand erhöht den sozialen Druck. Die Meinung von Altersgenossen wird in der Regel eher akzeptiert als diejenige grauhaariger Richter. Schüler verstehen die Motive fehlbarer Kolleginnen und Kollegen besser als Erwachsene. Ausserdem wissen sie, mit welchen Sanktionen sie Unruhestifter in ihrer Freiheitsliebe treffen. Unpopuläre Massnahmen sind befristete Computer-, Handy- und Partyverbote sowie Arbeitsleistungen in der Freizeit.

Damit Schülergerichte funktionieren, müssen bestimmte Rahmenbedingungen erfüllt sein.

› Jugendliche sind keine Richter. Ziel ist nicht Machtausübung, sondern Erziehung. Das Strafverfahren bleibt in der Hand des Staates.

› Zum Einsatz kommen Schülergerichte nur bei Disziplinarverstössen und Fällen von Kleinkriminalität.

› Störenfriede stellen sich dem Schülergericht freiwillig. Auch deren Eltern sind mit dem Verfahren einverstanden.

› Auf eine Beweisführung wird verzichtet. Voraussetzung für die Beurteilung ist ein Geständnis des Fehlbaren.

› Schülerrichter werden für ihre anspruchsvolle Aufgabe ausgebildet. Sie unterstehen der Schweigepflicht.

› Für den Vollzug verhängter Massnahmen sorgen Eltern und Lehrpersonal gemeinsam.

«Teen Courts» sind eine sinnvolle Ergänzung zur staatlichen Jugendgerichtsbarkeit und eine Chance im Kampf gegen die zunehmende Disziplinlosigkeit. Nicht nur in Sachsen, auch in der Schweiz.

baz vom 26.4.06

Schüler richten über Schüler

Der sächsische Justizminister Geert Mackenroth hat sich kürzlich für die Einrichtung von Schülergerichten stark gemacht: In solchen Gremien disziplinieren ausgewählte Jugendliche Gleichaltrige, die leichtere Straftaten oder Verstösse gegen die Schulordnung begangen haben. Was sich auf den ersten Blick als verspäteter Aprilscherz anhört, funktioniert in den USA sowie in Teilen Deutschlands seit mehreren Jahren.

Die Aufgabe von Schülergerichten besteht darin, 15- bis 18-jährige Störenfriede und Kleinkriminelle innerhalb ihrer Altersgruppe zu ächten und eine erzieherische Massnahme oder eine Wiedergutmachung zu empfehlen. Im Fall einer Straftat kommt es zusätzlich zu einer Beurteilung durch ein Jugendgericht, wobei die verhängte Massnahme bei der Strafzumessung berücksichtigt wird.

Der grosse Vorteil von Schülergerichten besteht darin, dass nicht Erwachsene auf fehlbare Jugendliche einwirken, sondern Gleichaltrige. Dieser Umstand erhöht den sozialen Druck. Die Meinung von Altersgenossen wird in der Regel eher akzeptiert als diejenige grauhaariger Richter. Schüler verstehen die Motive fehlbarer Kolleginnen und Kollegen besser als Erwachsene. Ausserdem wissen sie, mit welchen Sanktionen sie Unruhestifter in ihrer Freiheitsliebe treffen. Unpopuläre Massnahmen sind befristete Computer-, Handy- und Partyverbote sowie Arbeitsleistungen in der Freizeit.

Damit Schülergerichte funktionieren, müssen bestimmte Rahmenbedingungen erfüllt sein.

› Jugendliche sind keine Richter. Ziel ist nicht Machtausübung, sondern Erziehung. Das Strafverfahren bleibt in der Hand des Staates.

› Zum Einsatz kommen Schülergerichte nur bei Disziplinarverstössen und Fällen von Kleinkriminalität.

› Störenfriede stellen sich dem Schülergericht freiwillig. Auch deren Eltern sind mit dem Verfahren einverstanden.

› Auf eine Beweisführung wird verzichtet. Voraussetzung für die Beurteilung ist ein Geständnis des Fehlbaren.

› Schülerrichter werden für ihre anspruchsvolle Aufgabe ausgebildet. Sie unterstehen der Schweigepflicht.

› Für den Vollzug verhängter Massnahmen sorgen Eltern und Lehrpersonal gemeinsam.

«Teen Courts» sind eine sinnvolle Ergänzung zur staatlichen Jugendgerichtsbarkeit und eine Chance im Kampf gegen die zunehmende Disziplinlosigkeit. Nicht nur in Sachsen, auch in der Schweiz.

baz vom 26.4.06

Wie viele Richter braucht das Land?

Werden am Bundesgericht 41, 38 oder 36 Richter benötigt? Das Seilziehen zwischen Bundesrat Blocher, dem Parlament und «Lausanne» erinnert an einen Bazar, auf dem um Preise und Stückzahlen gehandelt wird. Der Ständerat hat sich am Donnerstag für 38 Richterstellen entschieden (vgl. baz von gestern); der Justizminister will 36, das Bundesgericht hält am heutigen Bestand von 41 Vollstellen fest. Nun geht das Geschäft an den Nationalrat.

Hängt von der Richterzahl tatsächlich die Qualität der höchstrichterlichen Rechtsprechung ab, wie das Bundesgericht argumentiert? Ist dessen verfassungsmässiger Auftrag gefährdet, wenn das Gericht sparen muss? Oder geht es beim Streit möglicherweise um Besitzstandwahrung, um die Verteidigung von Posten und Pfründen?

Tatsache ist, dass Blocher das Bundesgericht nicht sonderlich mag, weil die Richter wiederholt der SVP einen Strich durch die Rechnung machten und Einbürgerungs- sowie Asylfälle anders entschieden, als dies der Blocher-Partei ins Konzept passt. Ebenso Tatsache ist aber, dass «Lausanne» seit Jahrzehnten unter einer Beschwerdeflut leidet, gegen die etwas getan werden muss. Eine Revision des Organisationsgesetzes (OG) scheiterte Ende der achtziger Jahre am Nein des Volkes. Nun tritt am 1. Januar 2007 das neue Bundesgerichtsgesetz in Kraft.

Noch ist nicht klar, ob und welches Entlastungspotenzial das neue Gesetz mit sich bringen wird. Gefordert ist primär das Gericht, das die Geschäftslast inskünftig durch ein ebenso geschicktes wie effizientes Justizmanagement selber kontrollieren kann. Instrumente hierzu sind das vereinfachte Verfahren, das die Möglichkeit eröffnet, auf rechtsmissbräuchliche, offensichtlich unzulässige und nicht hinreichend begründete Beschwerden gar nicht einzutreten. In der Dreierbesetzung können die Richter zudem Beschwerden abweisen, bei denen sich keine Rechtsfrage von grundsätzlicher Bedeutung stellt oder wenn kein besonders bedeutender Fall vorliegt. Bei all diesen Eingaben genügt eine einfache summarische Begründung, die auch von einem Gerichtsschreiber verfasst werden kann.

Im Clinch zwischen Effizienz und Rechtsstaatlichkeit eröffnet das neue Gesetz den Bundesrichtern die Möglichkeit, sich auf Fälle von grundsätzlicher Bedeutung und auf eine einheitliche Rechtsprechung zu konzentrieren. Wenn nun der Ständerat durch ein beschlossenes Controlling-Verfahren die Entwicklung der Geschäftslast beobachten will, dann nimmt er auf die höchstrichterliche Rechtsprechung keinen Einfluss. Die Gewaltenteilung wird dadurch nicht tangiert.

baz vom 25.3.06

Vom Glauben an den Sonnenschein

Optimisten sind Menschen, die «in der besten aller Welten» leben: Sie glauben stets an das Gute und sehen - im Licht der positiven Zukunftserwartung - jede gegenwärtige und künftige Situation rosig, auch wenn sich diese noch so unheilvoll und wenig aussichtsreich präsentiert. Weshalb eigentlich nicht?

› Beispiel Unwetter. Seen, Flüsse und Bäche treten in diesen Tagen über die Ufer. Strassen, Bahnlinie und Keller werden überschwemmt. Das ist schlimm aber - wo keine Personen zu Schaden kommen - immer noch verkraftbar. Zerstörtes Material lässt sich ersetzen. Den Kopf hängen lassen und Trübsal blasen bringt niemanden weiter. Bald scheint wieder die Sonne, und die nassen Keller werden trocken sein.

› Beispiel FC Basel. In Middlesbrough fand der Traum vom triumphalen Einzug in den Uefa-Cup-Halbfinal ein jähes Ende. Das Sonntagsspiel gegen Xamax war auch kein Highlight. Nichtsdestotrotz besteht begründete Hoffnung auf tolle Spiele und den Meistertitel. Fans wie Medien dürften in diesem Punkt ruhig etwas optimistischer sein.

› Beispiel Wirtschaft: Banken und Pharma schreiben Rekordgewinne. Institute korrigieren ihre Prognosen nach oben. Der Stellenmarkt zieht an. Weshalb soll da nicht auch die Werbebranche profitieren? Neue Produkte lassen sich nur mit guter Werbung verkaufen. Deshalb bin ich überzeugt, dass dabei auch die Printmedien berücksichtigt werden.

› Beispiel SBB. Vergangene Woche fuhr ich im InterCity nach Bern, als in Olten eine junge Frau ohne Ticket einstieg. Dem Zugbegleiter konnte sie das Billett (Fr. 17.50) nicht bezahlen, weil sie weder Bargeld noch eine Kreditkarte auf sich trug. «Dann schicke ich Ihnen eine Rechnung. Die Bearbeitungsgebühr beträgt 30 Franken», erklärte ihr der SBB-Angestellte routiniert.

«Kann ich helfen?», fragte ich naiv und anerbot mich, der Doktorandin im Fach Sozialpädagogik den Betrag von Fr. 17.50 vorzuschiessen; sie könne mir das Geld in den nächsten Tagen auf mein Postkonto überweisen, schlug ich vor. Heute stelle ich ernüchtert fest, dass die Summe noch immer nicht auf meinem gelben Konto eingetroffen ist. Trotzdem bleibe ich Optimist und glaube an das Gute im Menschen.

Fazit: Die vielen Negativereignisse unserer Zeit, die Kriege, Krankheiten und Unwetterschäden, die grauen Erwartungen und düsteren Zukunftsprognosen, die Rück- und Tiefschläge können wir nur ertragen, wenn wir an das Gute glauben. Vielleicht wäre die Welt ein bisschen weniger trist, wenn es mehr Optimisten gäbe.

baz vom 25.3.06

Wie viele Richter braucht das Land?

Werden am Bundesgericht 41, 38 oder 36 Richter benötigt? Das Seilziehen zwischen Bundesrat Blocher, dem Parlament und «Lausanne» erinnert an einen Bazar, auf dem um Preise und Stückzahlen gehandelt wird. Der Ständerat hat sich am Donnerstag für 38 Richterstellen entschieden (vgl. baz von gestern); der Justizminister will 36, das Bundesgericht hält am heutigen Bestand von 41 Vollstellen fest. Nun geht das Geschäft an den Nationalrat.

Hängt von der Richterzahl tatsächlich die Qualität der höchstrichterlichen Rechtsprechung ab, wie das Bundesgericht argumentiert? Ist dessen verfassungsmässiger Auftrag gefährdet, wenn das Gericht sparen muss? Oder geht es beim Streit möglicherweise um Besitzstandwahrung, um die Verteidigung von Posten und Pfründen?

Tatsache ist, dass Blocher das Bundesgericht nicht sonderlich mag, weil die Richter wiederholt der SVP einen Strich durch die Rechnung machten und Einbürgerungs- sowie Asylfälle anders entschieden, als dies der Blocher-Partei ins Konzept passt. Ebenso Tatsache ist aber, dass «Lausanne» seit Jahrzehnten unter einer Beschwerdeflut leidet, gegen die etwas getan werden muss. Eine Revision des Organisationsgesetzes (OG) scheiterte Ende der achtziger Jahre am Nein des Volkes. Nun tritt am 1. Januar 2007 das neue Bundesgerichtsgesetz in Kraft.

Noch ist nicht klar, ob und welches Entlastungspotenzial das neue Gesetz mit sich bringen wird. Gefordert ist primär das Gericht, das die Geschäftslast inskünftig durch ein ebenso geschicktes wie effizientes Justizmanagement selber kontrollieren kann. Instrumente hierzu sind das vereinfachte Verfahren, das die Möglichkeit eröffnet, auf rechtsmissbräuchliche, offensichtlich unzulässige und nicht hinreichend begründete Beschwerden gar nicht einzutreten. In der Dreierbesetzung können die Richter zudem Beschwerden abweisen, bei denen sich keine Rechtsfrage von grundsätzlicher Bedeutung stellt oder wenn kein besonders bedeutender Fall vorliegt. Bei all diesen Eingaben genügt eine einfache summarische Begründung, die auch von einem Gerichtsschreiber verfasst werden kann.

Im Clinch zwischen Effizienz und Rechtsstaatlichkeit eröffnet das neue Gesetz den Bundesrichtern die Möglichkeit, sich auf Fälle von grundsätzlicher Bedeutung und auf eine einheitliche Rechtsprechung zu konzentrieren. Wenn nun der Ständerat durch ein beschlossenes Controlling-Verfahren die Entwicklung der Geschäftslast beobachten will, dann nimmt er auf die höchstrichterliche Rechtsprechung keinen Einfluss. Die Gewaltenteilung wird dadurch nicht tangiert.

baz vom 25.3.06

Vom Glauben an den Sonnenschein

Optimisten sind Menschen, die «in der besten aller Welten» leben: Sie glauben stets an das Gute und sehen - im Licht der positiven Zukunftserwartung - jede gegenwärtige und künftige Situation rosig, auch wenn sich diese noch so unheilvoll und wenig aussichtsreich präsentiert. Weshalb eigentlich nicht?

› Beispiel Unwetter. Seen, Flüsse und Bäche treten in diesen Tagen über die Ufer. Strassen, Bahnlinie und Keller werden überschwemmt. Das ist schlimm aber - wo keine Personen zu Schaden kommen - immer noch verkraftbar. Zerstörtes Material lässt sich ersetzen. Den Kopf hängen lassen und Trübsal blasen bringt niemanden weiter. Bald scheint wieder die Sonne, und die nassen Keller werden trocken sein.

› Beispiel FC Basel. In Middlesbrough fand der Traum vom triumphalen Einzug in den Uefa-Cup-Halbfinal ein jähes Ende. Das Sonntagsspiel gegen Xamax war auch kein Highlight. Nichtsdestotrotz besteht begründete Hoffnung auf tolle Spiele und den Meistertitel. Fans wie Medien dürften in diesem Punkt ruhig etwas optimistischer sein.

› Beispiel Wirtschaft: Banken und Pharma schreiben Rekordgewinne. Institute korrigieren ihre Prognosen nach oben. Der Stellenmarkt zieht an. Weshalb soll da nicht auch die Werbebranche profitieren? Neue Produkte lassen sich nur mit guter Werbung verkaufen. Deshalb bin ich überzeugt, dass dabei auch die Printmedien berücksichtigt werden.

› Beispiel SBB. Vergangene Woche fuhr ich im InterCity nach Bern, als in Olten eine junge Frau ohne Ticket einstieg. Dem Zugbegleiter konnte sie das Billett (Fr. 17.50) nicht bezahlen, weil sie weder Bargeld noch eine Kreditkarte auf sich trug. «Dann schicke ich Ihnen eine Rechnung. Die Bearbeitungsgebühr beträgt 30 Franken», erklärte ihr der SBB-Angestellte routiniert.

«Kann ich helfen?», fragte ich naiv und anerbot mich, der Doktorandin im Fach Sozialpädagogik den Betrag von Fr. 17.50 vorzuschiessen; sie könne mir das Geld in den nächsten Tagen auf mein Postkonto überweisen, schlug ich vor. Heute stelle ich ernüchtert fest, dass die Summe noch immer nicht auf meinem gelben Konto eingetroffen ist. Trotzdem bleibe ich Optimist und glaube an das Gute im Menschen.

Fazit: Die vielen Negativereignisse unserer Zeit, die Kriege, Krankheiten und Unwetterschäden, die grauen Erwartungen und düsteren Zukunftsprognosen, die Rück- und Tiefschläge können wir nur ertragen, wenn wir an das Gute glauben. Vielleicht wäre die Welt ein bisschen weniger trist, wenn es mehr Optimisten gäbe.

baz vom 25.3.06

Fasnachts-MMS und mp3-Kolumnen

Die baz ist mehr als eine Zeitung, mehr als bedrucktes Papier: Seit fünf Jahren liefert der Internetauftritt www.baz.ch sieben Tage die Woche von 6 Uhr bis Mitternacht aktuelle News und stellt sicher, dass Abonnentinnen und Abonnenten auch in den Ferien oder auf der Geschäftsreise ihr Leibblatt im PDF-Format am Computer lesen können.

Zwei multimediale Neuerungen kommen mit dem heutigen Tag dazu: ein MMS-Dienst und ein mp3-Angebot. Beide Dienste sprechen in erster Linie junge Leserinnen und Leser an.

Wer möchte sich nicht als Fotoreporter betätigen? Das Leserbild auf der Forum-Seite bietet eine Möglichkeit. Das MMS-fähige Handy eine andere: Haben Sie mit Ihrem Handy ein Wetterbild, ein Fasnachtsbild oder ein Partybild geschossen, dann schicken Sie es an die baz, und zwar an die Kurznummer 939.

MMS-Fotos mit den Stichworten ‹WETTERBILD›, ‹FASNACHTSBILD› und ‹PARTYBILD› werden auf der Webseite der baz in entsprechenden Bildergalerien angezeigt und - auszugsweise - in der gedruckten Zeitung veröffentlicht. Wetterbilder erscheinen auf der Wetterseite, Partybilder jeweils montags im Kulturmagazin und Fasnachtsbilder auf einer speziellen Fasnachtsseite.

Probieren Sie es aus und schicken Sie uns ihre Handy-Schnappschüsse: Vergessen Sie nicht, nach dem Stichwort (und einem Leerschlag) Ort, Datum, Zeit der Aufnahme sowie Ihren Namen anzufügen. Ein MMS kostet Sie einen Franken.

Auch die zweite Neuerung sprengt die Grenze des Lesens: Ab heute können Sie ausgewählte baz-Kolumnen im mp3-Format anhören und/oder auf ihren mp3-Player herunterladen. Podcasting ist in aller Leute Mund. Diesem Trend will sich auch die baz nicht verschliessen.

Gestartet wird mit der Kult-Kolumne «fussnoten» von Gabriel Vetter, die jeweils montags im Kulturmagazin erscheint. Vetter, Preisträger des diesjährigen Salzburger Stiers, spricht seine Texte ins Mikrofon. Als baz-Abonnentinnen und -Abonnenten haben Sie die Möglichkeit, die scharfsinnigen Beobachtungen und spitzen Bemerkungen nicht nur zu lesen, sondern auch zu hören.

Bereits im Netz sind Audio-Versionen von CityForum-Veranstaltungen: Podiumsgespräche zu den Themen Vogelgrippe, Schmerzen, Generika und Darmkrebs können online angehört und neuerdings auch heruntergeladen werden. Weitere baz-Inhalte und -Dienstleistungen werden in den nächsten Wochen folgen. › www.baz.ch/go/mms

baz vom 23.2.06

Fasnachts-MMS und mp3-Kolumnen

Die baz ist mehr als eine Zeitung, mehr als bedrucktes Papier: Seit fünf Jahren liefert der Internetauftritt www.baz.ch sieben Tage die Woche von 6 Uhr bis Mitternacht aktuelle News und stellt sicher, dass Abonnentinnen und Abonnenten auch in den Ferien oder auf der Geschäftsreise ihr Leibblatt im PDF-Format am Computer lesen können.

Zwei multimediale Neuerungen kommen mit dem heutigen Tag dazu: ein MMS-Dienst und ein mp3-Angebot. Beide Dienste sprechen in erster Linie junge Leserinnen und Leser an.

Wer möchte sich nicht als Fotoreporter betätigen? Das Leserbild auf der Forum-Seite bietet eine Möglichkeit. Das MMS-fähige Handy eine andere: Haben Sie mit Ihrem Handy ein Wetterbild, ein Fasnachtsbild oder ein Partybild geschossen, dann schicken Sie es an die baz, und zwar an die Kurznummer 939.

MMS-Fotos mit den Stichworten ‹WETTERBILD›, ‹FASNACHTSBILD› und ‹PARTYBILD› werden auf der Webseite der baz in entsprechenden Bildergalerien angezeigt und - auszugsweise - in der gedruckten Zeitung veröffentlicht. Wetterbilder erscheinen auf der Wetterseite, Partybilder jeweils montags im Kulturmagazin und Fasnachtsbilder auf einer speziellen Fasnachtsseite.

Probieren Sie es aus und schicken Sie uns ihre Handy-Schnappschüsse: Vergessen Sie nicht, nach dem Stichwort (und einem Leerschlag) Ort, Datum, Zeit der Aufnahme sowie Ihren Namen anzufügen. Ein MMS kostet Sie einen Franken.

Auch die zweite Neuerung sprengt die Grenze des Lesens: Ab heute können Sie ausgewählte baz-Kolumnen im mp3-Format anhören und/oder auf ihren mp3-Player herunterladen. Podcasting ist in aller Leute Mund. Diesem Trend will sich auch die baz nicht verschliessen.

Gestartet wird mit der Kult-Kolumne «fussnoten» von Gabriel Vetter, die jeweils montags im Kulturmagazin erscheint. Vetter, Preisträger des diesjährigen Salzburger Stiers, spricht seine Texte ins Mikrofon. Als baz-Abonnentinnen und -Abonnenten haben Sie die Möglichkeit, die scharfsinnigen Beobachtungen und spitzen Bemerkungen nicht nur zu lesen, sondern auch zu hören.

Bereits im Netz sind Audio-Versionen von CityForum-Veranstaltungen: Podiumsgespräche zu den Themen Vogelgrippe, Schmerzen, Generika und Darmkrebs können online angehört und neuerdings auch heruntergeladen werden. Weitere baz-Inhalte und -Dienstleistungen werden in den nächsten Wochen folgen. › www.baz.ch/go/mms

baz vom 23.2.06