Donnerstag, Juni 28, 2007

Herbert Grönemeyers Finale in Bern



40 000 Fans jubelten am Mittwoch Herbert Grönemeyer im Stade de Suisse in Bern zu. Obwohl es das 21. und letzte Konzert seiner "12"-Tournée war, zeigte der 51-Jährige keine Müdigkeit: Erst nach drei Stunden und drei Zugabenpaketen setzte ein Feuerwerk den Schlusspunkt.

Grönemeyer reicherte die Nummern aus seinem neuesten Album mit Liedern aus praktisch jeder Phase seiner über 25-jährigen Karriere an. Sein derzeitiger Renner "Stück vom Himmel", der seit 20 Wochen auf den Schweizer Hitlisten steht, war ebenso zu hören wie alte Klassiker wie "Männer", "Alkohol" oder "Flugzeuge im Bauch".

Höhepunkte waren zur Hauptzeit: "Der Weg", die Ballade für seine verstorbene Frau, und "Mensch", in einer Art Sambaversion auf pseudo-brasilianisch.

Praktisch jedes Stück wurde vom Publikum mitgesungen - wenn auch nicht in der für Grönemeyer typischen, unnachahmlichen Manier des Verschleifens und Verquetschens.



Der Sänger, der mit einer Zürcherin liiert ist, zeigte sich bester Stimmung und unterhielt das Publikum unter anderem mit einer Parodie auf den Schweizer Akzent. Das es das letzte Konzert der Tour sei, erfülle ihn "mit einer Mischung aus Melancholie und Euphorie", gestand er.

Mit 17 Millionen verkauften Tonträgern und 120 Gold- und 63 Platin-Auszeichnungen gilt Grönemeyer als der mit Abstand erfolgreichste deutsche Musiker aller Zeiten.

FORUM MIT STIMMEN ZUM KONZERT

http://www.groenemeyer.de/forum/forum.html



MÄNNER

Männer nehmen in den Arm
Männer geben Geborgenheit
Männer weinen heimlich
Männer brauchen viel Zärtlichkeit
Oh Männer sind so verletzlich
Männer sind auf dieser Welt einfach unersetzlich

Männer kaufen Frauen
Männer stehn ständig unter Strom
Männer baggern wie Blöde
Männer lügen am Telefon
Oh Männer sind allzeit bereit
Männer bestechen durch ihr Geld und ihre Lässigkeit

Männer haben's schwer, nehmen's leicht
außen hart und innen ganz weich
werden als Kind schon auf Mann geeicht
Wann ist ein Mann ein Mann?
Wann ist ein Mann ein Mann?
Wann ist ein Mann ein Mann?

Männer haben Muskeln
Männer sind furchtbar stark
Männer können alles
Männer kriegen 'n Herzinfarkt
Oh Männer sind einsame Streiter
müssen durch jede Wand, müssen immer weiter

Männer ...

Männer führen Kriege
Männer sind schon als Baby blau
Männer rauchen Pfeife
Männer sind furchtbar schlau
Männer bauen Raketen
Männer machen alles ganz ganz genau
Wann ist ein Mann ein Mann?
Wann ist ein Mann ein Mann?

Männer kriegen keine Kinder
Männer kriegen dünnes Haar
Männer sind auch Menschen
Männer sind etwas sonderbar
Oh Männer sind so verletzlich
Männer sind auf dieser Welt einfach unersetzlich

Männer...

- aus dem Album 4630 BOCHUM (1984)

Herbert Grönemeyers Finale in Bern



40 000 Fans jubelten am Mittwoch Herbert Grönemeyer im Stade de Suisse in Bern zu. Obwohl es das 21. und letzte Konzert seiner "12"-Tournée war, zeigte der 51-Jährige keine Müdigkeit: Erst nach drei Stunden und drei Zugabenpaketen setzte ein Feuerwerk den Schlusspunkt.

Grönemeyer reicherte die Nummern aus seinem neuesten Album mit Liedern aus praktisch jeder Phase seiner über 25-jährigen Karriere an. Sein derzeitiger Renner "Stück vom Himmel", der seit 20 Wochen auf den Schweizer Hitlisten steht, war ebenso zu hören wie alte Klassiker wie "Männer", "Alkohol" oder "Flugzeuge im Bauch".

Höhepunkte waren zur Hauptzeit: "Der Weg", die Ballade für seine verstorbene Frau, und "Mensch", in einer Art Sambaversion auf pseudo-brasilianisch.

Praktisch jedes Stück wurde vom Publikum mitgesungen - wenn auch nicht in der für Grönemeyer typischen, unnachahmlichen Manier des Verschleifens und Verquetschens.



Der Sänger, der mit einer Zürcherin liiert ist, zeigte sich bester Stimmung und unterhielt das Publikum unter anderem mit einer Parodie auf den Schweizer Akzent. Das es das letzte Konzert der Tour sei, erfülle ihn "mit einer Mischung aus Melancholie und Euphorie", gestand er.

Mit 17 Millionen verkauften Tonträgern und 120 Gold- und 63 Platin-Auszeichnungen gilt Grönemeyer als der mit Abstand erfolgreichste deutsche Musiker aller Zeiten.

FORUM MIT STIMMEN ZUM KONZERT

http://www.groenemeyer.de/forum/forum.html



MÄNNER

Männer nehmen in den Arm
Männer geben Geborgenheit
Männer weinen heimlich
Männer brauchen viel Zärtlichkeit
Oh Männer sind so verletzlich
Männer sind auf dieser Welt einfach unersetzlich

Männer kaufen Frauen
Männer stehn ständig unter Strom
Männer baggern wie Blöde
Männer lügen am Telefon
Oh Männer sind allzeit bereit
Männer bestechen durch ihr Geld und ihre Lässigkeit

Männer haben's schwer, nehmen's leicht
außen hart und innen ganz weich
werden als Kind schon auf Mann geeicht
Wann ist ein Mann ein Mann?
Wann ist ein Mann ein Mann?
Wann ist ein Mann ein Mann?

Männer haben Muskeln
Männer sind furchtbar stark
Männer können alles
Männer kriegen 'n Herzinfarkt
Oh Männer sind einsame Streiter
müssen durch jede Wand, müssen immer weiter

Männer ...

Männer führen Kriege
Männer sind schon als Baby blau
Männer rauchen Pfeife
Männer sind furchtbar schlau
Männer bauen Raketen
Männer machen alles ganz ganz genau
Wann ist ein Mann ein Mann?
Wann ist ein Mann ein Mann?

Männer kriegen keine Kinder
Männer kriegen dünnes Haar
Männer sind auch Menschen
Männer sind etwas sonderbar
Oh Männer sind so verletzlich
Männer sind auf dieser Welt einfach unersetzlich

Männer...

- aus dem Album 4630 BOCHUM (1984)

Montag, Juni 25, 2007

Die Münsterplattform in Bern


1334 Grundsteinlegung, 1514 Bau vollendet. Friedhof bis 1531. Im 18. Jh. werden die Linden durch Rosskastanien ersetzt. Von 1717 datieren die Gittertore, von 1749/53 die Sandsteinbalustraden. 1778/79 ersetzt Niklaus Sprüngli die 1514 von Andreas Mathys erbauten Eckpavillons.
Das Zähringerdenkmal stand 1847-1968 auf der Plattform, die Wettersäule wurde 1873, der Lift Matte-Plattform 1897 errichtet (Senkeltram, Bild).

Die 1694 nach dem Tod des Kerzerser Pfarrers Theobald Weinzäpfli an der südlichen Brüstung der Plattform angebrachte Gedenktafel erinnert an dessen Sturz vom Pferd über die Mauer hinaus, den er als Student am 23. Mai 1654 überlebt hatte.

Heute ist unterhalb der Mauer ein Netz gespannt, das Unfallopfer oder Selbstmörder auffangen soll.

Die Münsterplattform in Bern


1334 Grundsteinlegung, 1514 Bau vollendet. Friedhof bis 1531. Im 18. Jh. werden die Linden durch Rosskastanien ersetzt. Von 1717 datieren die Gittertore, von 1749/53 die Sandsteinbalustraden. 1778/79 ersetzt Niklaus Sprüngli die 1514 von Andreas Mathys erbauten Eckpavillons.
Das Zähringerdenkmal stand 1847-1968 auf der Plattform, die Wettersäule wurde 1873, der Lift Matte-Plattform 1897 errichtet (Senkeltram, Bild).

Die 1694 nach dem Tod des Kerzerser Pfarrers Theobald Weinzäpfli an der südlichen Brüstung der Plattform angebrachte Gedenktafel erinnert an dessen Sturz vom Pferd über die Mauer hinaus, den er als Student am 23. Mai 1654 überlebt hatte.

Heute ist unterhalb der Mauer ein Netz gespannt, das Unfallopfer oder Selbstmörder auffangen soll.

Sonntag, Juni 17, 2007

Wenn es frischen Beton vom Himmel schneit....

baz hilft: Mit Leserspenden entsteht auf dem Heinzenberg hoch über dem bündnerischen Domleschg eine einfache Alphütte

Der 13. Juni 2007 war für Maria und Silvio Allemann ein Glückstag. Auf der Alp Parpeina, wo sie seit sieben Jahren Kühe, Rinder und einige Ziegen sömmern, wurde vorzwei Wochen der Grundstein für ihre neue Hütte gelegt. Nicht auf konventionelle Weise, sondern aus der Luft: Im Drei-Minutentakt flog ein Helikopter der Air Grischa elf Kubikmeter Beton und Kies herbei. Fünf Arbeiter zementierten während knapp drei Stunden das Fundament. In den Tagen zuvor war eine neue Wasserleitung gelegt und ein Fäkalientank vergraben worden.

Nach Ende der Alpsaison kann das Werk dann vollendet werden: Am 17. September wird derselbe Helikopter zwölf Tonnen Holz, Eternit für das Dach sowie die Fenster und Türen auf 1700 Meter hinauf fliegen. Diese ungewöhnliche Transportart wurde gewählt, weil keine befahrbare Strasse, sondern nur ein schmaler Pfad auf die Alp führt. Ein lokaler Zimmermann stellt noch im September die Alphütte fertig, wenn immer möglich vor dem Einwintern. Der Innenausbau erfolgt dann im Frühsommer 2008.
Erfolgreiche Weihnachtsaktion
Ermöglicht wird die Aktion durch Weihnachtsspenden der baz-Leserschaft: Während der Adventszeit 2006 hatte die Stiftung „baz hilft Not lindern“ dazu aufgerufen, für den Neubau im Domleschg zu spenden. Die Heinzenberg- Gemeinde Tschappina, der die Alp gehört, ist finanziell nicht in der Lage, die Baukosten für die Hütte allein zu tragen. Die Reparatur lecker Wasserleitungen im Dorf belasten das Gemeindebudget über Gebühr. Da für Neubauten auf Alpen in Graubünden keine kantonalen Subventionen ausgerichtet werden, suchten die Tschappiner Hilfe im Unterland.
Das Hirtenpaar ist für die zugesagte Unterstützung dankbar und über die fortgeschrittenen Bauarbeiten entzückt: "Die Arbeiter haben sich prächtig ins Zeug gelegt“, schwärmt Maria Allemann (62) beim Besuch der baz. Und Ehemann Silvio (68) staunte nicht schlecht, „wie schnell alles vor sich ging."
Menschenunwürdige Zustände
Das neue Zuhause ist dem betagten Hirtenehepaar von Herzen zu gönnen: Seit Jahren hausen sie in einem über hundertjährigen „Gehütt“ ohne Bad oder Toilette. Durch das Blechdach tropft der Regen auf die Wolldecken. Durch die Ritzen pfeift der Wind. Die Feuchtigkeit ist mit Händen zu greifen: An den Wänden breiten sich Schimmel und Pilz aus.
Auch das Mobiliar, ein Tisch, eine Bank, eine Küchenecke, ein Bettsofa sowie mehrere Tablare, wirken ärmlich. Ihre Morgen- und Abendtoilette erledigen die Allemanns am Brunnen vor der Tür. Gekocht wird auf einem einfachen Gasherd. Ein Holzofen verbreitet nur dann spärliche Wärme, wenn er tüchtig mit Scheitern geheizt wird. „Abends fällt die Temperatur sofort ab, wenn man nicht mehr feuert“, berichtet Silvio. Neunzig Tage Weidezeit sind unter diesen Verhältnissen ein menschenunwürdiger Zustand.
Gutgräsige Hochalp
Für die Gemeinde Tschappina und die beiden Pächter lohnt es sich, Vieh auf Parpeina zu sömmern. Nach Aussage des Landwirtschaftsberaters Otto Denoth vom Plantahof handelt sich sich bei den 80 Hektaren um eine gutgräsige Hochalp, die man „unbedingt erhalten sollte“. Alp- und Weidechef Oskar Rüedi, Mitglied des Gemeinderats von Tschappina, bringt zusätzlich das Argument der Landschaftspflege ins Spiel. „Wenn wir da oben nichts unternehmen, dann verwildern die Alpen und sind innert weniger Jahre nicht mehr zu gebrauchen“, erzählt er während des Aufstiegs. Der 64-Jährige hatte denn auch die Idee für den Neubau.




Die neue Holzhütte wird 6,5 auf 6,2 Meter messen. Die überdachte Fläche ist in zwei Räume unterteilt: Schlafen und Wohnen. Eingebaut wird auch ein einfaches Badezimmer mit WC und Dusche. Für den benötigten Strom werden Solarzellen auf dem Dach sorgen. Heisses Wasser liefert ein Gaserhitzer. Maria möchte ihren Gaskochherd zügeln, während Silvio darüber nachdenkt, seine Batterie, mit der er ein Radiogerät betreibt und sein Handy auflädt, zu erweitern. Die alte Hütte wird nicht abgerissen, sondern soll in Zukunft als Stall und Lagerraum genutzt werden.
Wilde Natur
Die Aussicht von Parpeina aus auf das gesamte Domleschg ist prächtig. In der Ferne sieht man die Häuser von Thusis. Etwas tiefer unten grüsst die Alphütte von Biobauer und Nationalrat Andrea Haemmerle (SP) in der Sonne.
Am Tag vor dem baz-Besucht hatte ein Adler ein Huhn gepackt und wollte es wegtragen. „Die restlichen Hühner schrien wie am Spiess. Darauf liess der Raubvogel seine Beute fallen“, erzählt Maria schmunzelnd und zeigt auf vier Murmeltiere, die sich nicht weit von der Hütte weg vor ihrem Bau sonnen. Die Tiere kennen die Gefahr vom Himmel und warnen mit ihren Pfiffen, wenn der Adler wieder seine Kreise zieht.
Die Allemanns leben mitten in der wilden Natur. Durch den Feldstecher sind an den Abhängen hinter der Hütte Hirsche und Steinböcke zu beobachten. Silvio kontrolliert fast täglich, ob Wild den gut sieben Kilometer langen Zaun niederissen hat. Eine Lücke könnte für die Rinder fatale Folgen haben: „Die Tiere würden einen Sturz ins Tobel oder über den Fels nicht überleben“, berichtet der Hirt. Der Verlust eines Tieres aber bedeutet für die Pächter eine schmerzhafte Einkommenseinbusse.


Am vergangenen Wochenende wurde die Gemeindeversammlung von Tschappina über die Spendenzusage aus Basel informiert. „Die Anwesenden haben gestaunt“, erläutert die Gemeindepräsidentin, Carmen Bühler gegenüber der baz. Der Baubeschluss erfolgte einstimmig. „Wir freuen uns alle sehr auf die neue Hütte und danken herzlich für die grosszügige Unterstützung aus der Nordwestschweiz“, ergänzt sie. (16.6.07, ps)

Wenn es frischen Beton vom Himmel schneit....

baz hilft: Mit Leserspenden entsteht auf dem Heinzenberg hoch über dem bündnerischen Domleschg eine einfache Alphütte

Der 13. Juni 2007 war für Maria und Silvio Allemann ein Glückstag. Auf der Alp Parpeina, wo sie seit sieben Jahren Kühe, Rinder und einige Ziegen sömmern, wurde vorzwei Wochen der Grundstein für ihre neue Hütte gelegt. Nicht auf konventionelle Weise, sondern aus der Luft: Im Drei-Minutentakt flog ein Helikopter der Air Grischa elf Kubikmeter Beton und Kies herbei. Fünf Arbeiter zementierten während knapp drei Stunden das Fundament. In den Tagen zuvor war eine neue Wasserleitung gelegt und ein Fäkalientank vergraben worden.

Nach Ende der Alpsaison kann das Werk dann vollendet werden: Am 17. September wird derselbe Helikopter zwölf Tonnen Holz, Eternit für das Dach sowie die Fenster und Türen auf 1700 Meter hinauf fliegen. Diese ungewöhnliche Transportart wurde gewählt, weil keine befahrbare Strasse, sondern nur ein schmaler Pfad auf die Alp führt. Ein lokaler Zimmermann stellt noch im September die Alphütte fertig, wenn immer möglich vor dem Einwintern. Der Innenausbau erfolgt dann im Frühsommer 2008.
Erfolgreiche Weihnachtsaktion
Ermöglicht wird die Aktion durch Weihnachtsspenden der baz-Leserschaft: Während der Adventszeit 2006 hatte die Stiftung „baz hilft Not lindern“ dazu aufgerufen, für den Neubau im Domleschg zu spenden. Die Heinzenberg- Gemeinde Tschappina, der die Alp gehört, ist finanziell nicht in der Lage, die Baukosten für die Hütte allein zu tragen. Die Reparatur lecker Wasserleitungen im Dorf belasten das Gemeindebudget über Gebühr. Da für Neubauten auf Alpen in Graubünden keine kantonalen Subventionen ausgerichtet werden, suchten die Tschappiner Hilfe im Unterland.
Das Hirtenpaar ist für die zugesagte Unterstützung dankbar und über die fortgeschrittenen Bauarbeiten entzückt: "Die Arbeiter haben sich prächtig ins Zeug gelegt“, schwärmt Maria Allemann (62) beim Besuch der baz. Und Ehemann Silvio (68) staunte nicht schlecht, „wie schnell alles vor sich ging."
Menschenunwürdige Zustände
Das neue Zuhause ist dem betagten Hirtenehepaar von Herzen zu gönnen: Seit Jahren hausen sie in einem über hundertjährigen „Gehütt“ ohne Bad oder Toilette. Durch das Blechdach tropft der Regen auf die Wolldecken. Durch die Ritzen pfeift der Wind. Die Feuchtigkeit ist mit Händen zu greifen: An den Wänden breiten sich Schimmel und Pilz aus.
Auch das Mobiliar, ein Tisch, eine Bank, eine Küchenecke, ein Bettsofa sowie mehrere Tablare, wirken ärmlich. Ihre Morgen- und Abendtoilette erledigen die Allemanns am Brunnen vor der Tür. Gekocht wird auf einem einfachen Gasherd. Ein Holzofen verbreitet nur dann spärliche Wärme, wenn er tüchtig mit Scheitern geheizt wird. „Abends fällt die Temperatur sofort ab, wenn man nicht mehr feuert“, berichtet Silvio. Neunzig Tage Weidezeit sind unter diesen Verhältnissen ein menschenunwürdiger Zustand.
Gutgräsige Hochalp
Für die Gemeinde Tschappina und die beiden Pächter lohnt es sich, Vieh auf Parpeina zu sömmern. Nach Aussage des Landwirtschaftsberaters Otto Denoth vom Plantahof handelt sich sich bei den 80 Hektaren um eine gutgräsige Hochalp, die man „unbedingt erhalten sollte“. Alp- und Weidechef Oskar Rüedi, Mitglied des Gemeinderats von Tschappina, bringt zusätzlich das Argument der Landschaftspflege ins Spiel. „Wenn wir da oben nichts unternehmen, dann verwildern die Alpen und sind innert weniger Jahre nicht mehr zu gebrauchen“, erzählt er während des Aufstiegs. Der 64-Jährige hatte denn auch die Idee für den Neubau.




Die neue Holzhütte wird 6,5 auf 6,2 Meter messen. Die überdachte Fläche ist in zwei Räume unterteilt: Schlafen und Wohnen. Eingebaut wird auch ein einfaches Badezimmer mit WC und Dusche. Für den benötigten Strom werden Solarzellen auf dem Dach sorgen. Heisses Wasser liefert ein Gaserhitzer. Maria möchte ihren Gaskochherd zügeln, während Silvio darüber nachdenkt, seine Batterie, mit der er ein Radiogerät betreibt und sein Handy auflädt, zu erweitern. Die alte Hütte wird nicht abgerissen, sondern soll in Zukunft als Stall und Lagerraum genutzt werden.
Wilde Natur
Die Aussicht von Parpeina aus auf das gesamte Domleschg ist prächtig. In der Ferne sieht man die Häuser von Thusis. Etwas tiefer unten grüsst die Alphütte von Biobauer und Nationalrat Andrea Haemmerle (SP) in der Sonne.
Am Tag vor dem baz-Besucht hatte ein Adler ein Huhn gepackt und wollte es wegtragen. „Die restlichen Hühner schrien wie am Spiess. Darauf liess der Raubvogel seine Beute fallen“, erzählt Maria schmunzelnd und zeigt auf vier Murmeltiere, die sich nicht weit von der Hütte weg vor ihrem Bau sonnen. Die Tiere kennen die Gefahr vom Himmel und warnen mit ihren Pfiffen, wenn der Adler wieder seine Kreise zieht.
Die Allemanns leben mitten in der wilden Natur. Durch den Feldstecher sind an den Abhängen hinter der Hütte Hirsche und Steinböcke zu beobachten. Silvio kontrolliert fast täglich, ob Wild den gut sieben Kilometer langen Zaun niederissen hat. Eine Lücke könnte für die Rinder fatale Folgen haben: „Die Tiere würden einen Sturz ins Tobel oder über den Fels nicht überleben“, berichtet der Hirt. Der Verlust eines Tieres aber bedeutet für die Pächter eine schmerzhafte Einkommenseinbusse.


Am vergangenen Wochenende wurde die Gemeindeversammlung von Tschappina über die Spendenzusage aus Basel informiert. „Die Anwesenden haben gestaunt“, erläutert die Gemeindepräsidentin, Carmen Bühler gegenüber der baz. Der Baubeschluss erfolgte einstimmig. „Wir freuen uns alle sehr auf die neue Hütte und danken herzlich für die grosszügige Unterstützung aus der Nordwestschweiz“, ergänzt sie. (16.6.07, ps)

Donnerstag, Juni 14, 2007

E Pryse Bärndütsch

A mene sunnige Märztag hets mi wider einisch, nach em Lädele i der Schtadt, uf d Plattform zoge. I ha doch müesse ga luege was d Aare für ne Farb het, u ob si ds Grien im Schwellemätteli heig möge überschwemme. U wi ni so a der Muur nah bummle, gseh ni es elters Ehepaar richtig Chirchefäldbrügg luege, wo grad es Tram drüber fahrt. I bi blybe schtah u luege, öbs ächt öppis bsunders z gseh gäb. Da lachet mi di Frou härzig a u seit i reinem Baseldütsch, si syg eifach fasziniert vo dene schöne Bärner Brügge. Da chön me so vo höch obenabe luege. Di Yse-Konschtruktion syg so fin u elegant, u uf der Chornhusbrügg gsei me no di wunderschöne Bärneralpe. Si wohni z Basel u syge uf em Wäg nach Interlake, wo ihri Tochter verhüratet sig.

Jedes mal we si zuene z Bsuech göngi mach si z Bärn e Zwüschehalt; de wärdi dür d Loube schpaziert, u de müesse si no uf di beide Brügge ga überus luege. Bim wytter louffe fragt si mi ob i vo Bärn syg. Wo ni ha gseit i syg e waschächti Bärnere u hie unde i der Badgass gebore, sy si fasch i nes Füür cho vor lutter Interässe. Wo si uf d Gass abeluegt, het es se schier tschuderet ab däm Netz, wo me wäge de Todesfäll het müesse a bringe. Ihre Ma, der Charli, meint du, är möchti gärn das Matte-Quartier ga a luege, är heig öppe mal ir Zytig über di Bärner-Matte gläse, u fragt mi, wime da uf chürzischtem Wäg dert abe chöm. "Ganz eifach", antworte ni ihm, "dert vorne isch ds Sänkeltram". Wider so ne Usdruck wo se het mache z schtuune. Beidi si begeischteret, u es würd se fescht fröie, we ni se chönnti begleite. I ha dene liebe Lüt nid chönne nei säge, u so symer zäme em Lift zue gschtüüret.


Mir hei no Zyt gha di schtueffeförmige Gärte z bewundere, ha ne no ds vo Wattewylhus zeigt, u scho symer abe id Matte gfahre. Wo mer vor Badgass zur imposante Muur ufe luege, meint mi Begleiter, öb das für di Bewohner nid erdrückend syg, immer di höchi Muur vorsech z gseh? Wo mer aber zur sunnige Aareschtrass cho sy, mit de Gärte vor der Hüserreie, hei beidi gfunde, wohl, da chönn me guet läbe. Mir sy wytter der Schiffloube zue gschtüüret, da blibt der Charli plötzlech schtah u meint, hie unde heig si doch e eigeti Schprach, di rede ja Matteänglisch, u d Maja dopplet grad nache, we si im ne Lade öppis würd ga chouffe, würd si ällwäg uf Matteänglisch bedient.

Jitz ha ni müesse lache. Di guete Lüt si fasch chly entüscht gsy, wo ni ne ha müesse säge, das nume no ganz wenegi Mätteler di Gheimschprach chön rede u schrybe. I ha du probiert ne z erkläre wi ds Matteänglisch entschtande isch, wi mes schrybt, u warum mes agwändet het. I hane aber müesse geschtah, das i nid Matteänglisch chönn, nume grad eine oder zwe Sätz. Aber z Matte-Bärndütsch redime scho no. Es heig chly gröberi Usdrück drinne als ds Bärndütsch ir Schtadt obe.

Für Bueb säg me Gieu, für d Aare Yru, es Meitschi isch es Modi, e Ma isch e Hach oder e Hächu. Di Zwöi hei geng meh wölle wüsse. I ha ne aber o gseit, das me hüt chönn Kürs näh für Matteänglisch z lehre, das es e Matteänglisch-Klub git, u me sech um Kultur ir Matte tuet kümmere. Derwyle sy mer ufem Mühliplatz a cho. Der Charli isch froh gsi us der nidere Loube z schtyge. Als grosse schtattleche Ma het är fasch müesse der Äcke y zie, während d Maja vor jedem Lade isch blybe schtah u glüsselet het, öb si öppis chön chouffe.

Si het aber nüt gfunde. Es het halt leider keini Beckereie meh i der Matte. I hane zeigt wo ni di erschte Schueljahr verbracht ha, wi mer ir Pouse übere Mattebach si gumpet, wo öppe eis drygfloge isch u hei het müesse ga trocheni Chleider a lege. Der Charli het sech für d Architektur interessiert vo der Gärberegass. Em Bach nah, bim Wöschhüsi verbi, symer id Matteängi cho. D Maja het gfragt, öb hie di ermere Lüt wohni. I ha se du müesse belehre, das di Wohnige saniert syge, u Architekte, Grafiker, Künschtler, Musiker u no viel anderi guet situierti Lüt hie deheime syge.

Mir sy zum Ramseierloch abe gschtige u hei no einisch e Blick uf de Aare gworfe. Da findet d Maja, d Aare syg hat scho viel schmeler als der Rhy, da bruchis keini Fährine. Da syg der Rhy zum Verglych e breite Schtrom. I ha gschmunzlet u chly überhäblech gseit, z Koblenz, wo d Aare u der Rhy zäme fliessi, syg d Aare breiter, u überträffi d Wassermängi vom Rhy. Dank üser Aare syg der Rhy zum Schtrom worde. Das heisi müesse gutiere, aber si hei mer lachend Rächt gä. Mir sy no zäme d Burgträppe uf zur Nydeggchirche gange, wo ds Dänkmal vom Schtadtgründer, em Herzog Bärchtold em 5. vo Zähringe, schteit.

Es isch für myni Lüt Zyt worde zum Abschied näh. Mit em Bus sysi d Schtadt uf Richtig Bahnhof gfahre.

E Pryse Bärndütsch

A mene sunnige Märztag hets mi wider einisch, nach em Lädele i der Schtadt, uf d Plattform zoge. I ha doch müesse ga luege was d Aare für ne Farb het, u ob si ds Grien im Schwellemätteli heig möge überschwemme. U wi ni so a der Muur nah bummle, gseh ni es elters Ehepaar richtig Chirchefäldbrügg luege, wo grad es Tram drüber fahrt. I bi blybe schtah u luege, öbs ächt öppis bsunders z gseh gäb. Da lachet mi di Frou härzig a u seit i reinem Baseldütsch, si syg eifach fasziniert vo dene schöne Bärner Brügge. Da chön me so vo höch obenabe luege. Di Yse-Konschtruktion syg so fin u elegant, u uf der Chornhusbrügg gsei me no di wunderschöne Bärneralpe. Si wohni z Basel u syge uf em Wäg nach Interlake, wo ihri Tochter verhüratet sig.

Jedes mal we si zuene z Bsuech göngi mach si z Bärn e Zwüschehalt; de wärdi dür d Loube schpaziert, u de müesse si no uf di beide Brügge ga überus luege. Bim wytter louffe fragt si mi ob i vo Bärn syg. Wo ni ha gseit i syg e waschächti Bärnere u hie unde i der Badgass gebore, sy si fasch i nes Füür cho vor lutter Interässe. Wo si uf d Gass abeluegt, het es se schier tschuderet ab däm Netz, wo me wäge de Todesfäll het müesse a bringe. Ihre Ma, der Charli, meint du, är möchti gärn das Matte-Quartier ga a luege, är heig öppe mal ir Zytig über di Bärner-Matte gläse, u fragt mi, wime da uf chürzischtem Wäg dert abe chöm. "Ganz eifach", antworte ni ihm, "dert vorne isch ds Sänkeltram". Wider so ne Usdruck wo se het mache z schtuune. Beidi si begeischteret, u es würd se fescht fröie, we ni se chönnti begleite. I ha dene liebe Lüt nid chönne nei säge, u so symer zäme em Lift zue gschtüüret.


Mir hei no Zyt gha di schtueffeförmige Gärte z bewundere, ha ne no ds vo Wattewylhus zeigt, u scho symer abe id Matte gfahre. Wo mer vor Badgass zur imposante Muur ufe luege, meint mi Begleiter, öb das für di Bewohner nid erdrückend syg, immer di höchi Muur vorsech z gseh? Wo mer aber zur sunnige Aareschtrass cho sy, mit de Gärte vor der Hüserreie, hei beidi gfunde, wohl, da chönn me guet läbe. Mir sy wytter der Schiffloube zue gschtüüret, da blibt der Charli plötzlech schtah u meint, hie unde heig si doch e eigeti Schprach, di rede ja Matteänglisch, u d Maja dopplet grad nache, we si im ne Lade öppis würd ga chouffe, würd si ällwäg uf Matteänglisch bedient.

Jitz ha ni müesse lache. Di guete Lüt si fasch chly entüscht gsy, wo ni ne ha müesse säge, das nume no ganz wenegi Mätteler di Gheimschprach chön rede u schrybe. I ha du probiert ne z erkläre wi ds Matteänglisch entschtande isch, wi mes schrybt, u warum mes agwändet het. I hane aber müesse geschtah, das i nid Matteänglisch chönn, nume grad eine oder zwe Sätz. Aber z Matte-Bärndütsch redime scho no. Es heig chly gröberi Usdrück drinne als ds Bärndütsch ir Schtadt obe.

Für Bueb säg me Gieu, für d Aare Yru, es Meitschi isch es Modi, e Ma isch e Hach oder e Hächu. Di Zwöi hei geng meh wölle wüsse. I ha ne aber o gseit, das me hüt chönn Kürs näh für Matteänglisch z lehre, das es e Matteänglisch-Klub git, u me sech um Kultur ir Matte tuet kümmere. Derwyle sy mer ufem Mühliplatz a cho. Der Charli isch froh gsi us der nidere Loube z schtyge. Als grosse schtattleche Ma het är fasch müesse der Äcke y zie, während d Maja vor jedem Lade isch blybe schtah u glüsselet het, öb si öppis chön chouffe.

Si het aber nüt gfunde. Es het halt leider keini Beckereie meh i der Matte. I hane zeigt wo ni di erschte Schueljahr verbracht ha, wi mer ir Pouse übere Mattebach si gumpet, wo öppe eis drygfloge isch u hei het müesse ga trocheni Chleider a lege. Der Charli het sech für d Architektur interessiert vo der Gärberegass. Em Bach nah, bim Wöschhüsi verbi, symer id Matteängi cho. D Maja het gfragt, öb hie di ermere Lüt wohni. I ha se du müesse belehre, das di Wohnige saniert syge, u Architekte, Grafiker, Künschtler, Musiker u no viel anderi guet situierti Lüt hie deheime syge.

Mir sy zum Ramseierloch abe gschtige u hei no einisch e Blick uf de Aare gworfe. Da findet d Maja, d Aare syg hat scho viel schmeler als der Rhy, da bruchis keini Fährine. Da syg der Rhy zum Verglych e breite Schtrom. I ha gschmunzlet u chly überhäblech gseit, z Koblenz, wo d Aare u der Rhy zäme fliessi, syg d Aare breiter, u überträffi d Wassermängi vom Rhy. Dank üser Aare syg der Rhy zum Schtrom worde. Das heisi müesse gutiere, aber si hei mer lachend Rächt gä. Mir sy no zäme d Burgträppe uf zur Nydeggchirche gange, wo ds Dänkmal vom Schtadtgründer, em Herzog Bärchtold em 5. vo Zähringe, schteit.

Es isch für myni Lüt Zyt worde zum Abschied näh. Mit em Bus sysi d Schtadt uf Richtig Bahnhof gfahre.

Mittwoch, Juni 13, 2007

Meine Heimat


Stille senkt sich über dem Land
mein Blick geht hinaus auf die Felder,
unendlich weit ist das Land,
in der Ferne die Wälder.

Der Himmel verfärbt sich,
die Sonne ist wie ein Feuerball,
der Wind bemüht sich vergeblich,
das Wasser ist rauschen, ohne Hall.

Abend geworden,
Nacht will es werden,
Ein letzter Versuch den Tag zu erhalten
doch wir sind machtlos gegen die Gewalten.

Weit hinten am Firmament,
die Sonne, ein rötlicher Streifen,
der Mond ganz ungehemmt,
noch milchig, aber schon zu greifen.

Mit aller Macht,
ohne inne zu halten,
der Tag, sein Werk vollbracht,
die Nacht, nun will sie walten.

Meine Heimat


Stille senkt sich über dem Land
mein Blick geht hinaus auf die Felder,
unendlich weit ist das Land,
in der Ferne die Wälder.

Der Himmel verfärbt sich,
die Sonne ist wie ein Feuerball,
der Wind bemüht sich vergeblich,
das Wasser ist rauschen, ohne Hall.

Abend geworden,
Nacht will es werden,
Ein letzter Versuch den Tag zu erhalten
doch wir sind machtlos gegen die Gewalten.

Weit hinten am Firmament,
die Sonne, ein rötlicher Streifen,
der Mond ganz ungehemmt,
noch milchig, aber schon zu greifen.

Mit aller Macht,
ohne inne zu halten,
der Tag, sein Werk vollbracht,
die Nacht, nun will sie walten.

Samstag, Juni 09, 2007

Paris Hilton und die Ungerechtigkeiten des US-Justizsystems


Hotelerbin Paris Hilton muss wieder ins Gefängnis. Nur einen Tag nach ihrer vorzeitigen Entlassung schickte Richter Michael Sauer die 26-Jährige zurück in ihre Zelle.

Hilton hörte die Entscheidung in Tränen aufgelöst an und rief nach Berichten des US-Nachrichtensenders CNN schluchzend nach ihrer Mutter. Ein Sheriff hatte die Millionenerbin in der Nacht zum Donnerstag aus nicht näher genannten «medizinischen Gründen» freigelassen.

Die Tochter aus der Hoteldynastie Hilton sollte den Rest ihrer 45-tägigen Haftstrafe mit Fussfesseln in ihrer Villa in West-Hollywood verbringen dürfen.

Nervenkrieg

Verärgert über diese Regelung bestellte Richter Sauer Hilton am Freitagabend (MESZ) wieder ins Gericht. Der Beginn des ursprünglich für 18 Uhr (MESZ) geplanten Gerichtstermins geriet zu einem Nervenkrieg und Medienspektakel.

Nachdem der Nachrichtensender CNN zunächst berichtet hatte, Hilton könne mit dem Richter auch per Videokonferenz von ihrer Villa aus sprechen, ordnete der Jurist den Transport des Partygirls zum Gericht per Polizei an.

Erst 80 Minuten nach dieser Anordnung wurde die Erbin aus dem von Medien belagerten Anwesen in West-Hollywood geführt und bestieg einen Polizeiwagen - die Hände auf dem Rücken gefesselt.

Im Gerichtssaal forderte Richter Sauer die weinende Hilton auf, ihm persönlich über ihre gesundheitlichen Probleme zu berichten, die zu der Entlassung nach nur drei vollen Tagen im Frauengefängnis in Lynwood (US-Bundesstaat Kalifornien) geführt hatten.

Sauer hatte Hilton Anfang Mai wegen verschiedener Verkehrsdelikte zu einer Haftstrafe von 45 Tagen verurteilt, die bei guter Führung auf 23 Tage hätte verkürzt werden können.

Hilton hatte die Strafe Sonntagabend angetreten und war Donnerstag früh wieder entlassen worden - angeblich habe sie «nahe am Nervenzusammenbruch» gestanden, hiess es. CNN berichtete unter Bezug auf Internetdienste, dass Hilton in ihrer Zelle Dutzende Male den medizinischen Notknopf gedrückt und die Nächte durchgeweint habe.

Den Rest ihrer Haftzeit sollte sie unter Hausarrest mit elektronischen Fussfesseln verbringen. Staatsanwalt Rocky Delgadillo reagierte empört: «Wir können kein zweistufiges Gefängnissystem tolerieren, in dem die Reichen und Mächtigen bevorzugt behandelt werden», zitierte «TMZ.com» den zuständigen Staatsanwalt.

Der schwarze Bürgerrechtler Reverend Al Sharpton wies Hiltons Entlassung in einem CNN-Interview als «himmelschreiende Ungerechtigkeit» zurück. Sharpton sprach von Doppelmoral und Begünstigung je nach Hautfarbe. Andere Häftlinge müssten trotz Diabetes, Krebs und Herzkrankheiten hinter Gittern bleiben, hiess es von Fernsehkommentatoren.

Keine Vorzugsbehandlung

Andere Beobachter gaben jedoch zu Bedenken, dass das Partygirl unangemessen hoch bestraft worden sei. Auch Sheriff Lee Baca, dem das Gefängnis untersteht, wies in der «Los Angeles Times» den Eindruck zurück, Hilton habe eine Vorzugsbehandlung genossen. Sie habe dieselbe Zeit im Gefängnis verbracht wie jeder andere für ähnliche Delikte.

Hilton hatte sich nach Verlassen der Haftanstalt bei der Gefängnisleitung und der Polizei bedankt. Sie sei hinter Gittern sehr fair und professionell behandelt worden, teilte die Hotelerbin durch ihren Anwalt mit. «Ich habe sehr viel bei dieser harten Probe gelernt und hoffe, dass andere aus meinen Fehlern lernen».

(Die Meldung bedarf keines weiteren Kommentars.)

Paris Hilton und die Ungerechtigkeiten des US-Justizsystems


Hotelerbin Paris Hilton muss wieder ins Gefängnis. Nur einen Tag nach ihrer vorzeitigen Entlassung schickte Richter Michael Sauer die 26-Jährige zurück in ihre Zelle.

Hilton hörte die Entscheidung in Tränen aufgelöst an und rief nach Berichten des US-Nachrichtensenders CNN schluchzend nach ihrer Mutter. Ein Sheriff hatte die Millionenerbin in der Nacht zum Donnerstag aus nicht näher genannten «medizinischen Gründen» freigelassen.

Die Tochter aus der Hoteldynastie Hilton sollte den Rest ihrer 45-tägigen Haftstrafe mit Fussfesseln in ihrer Villa in West-Hollywood verbringen dürfen.

Nervenkrieg

Verärgert über diese Regelung bestellte Richter Sauer Hilton am Freitagabend (MESZ) wieder ins Gericht. Der Beginn des ursprünglich für 18 Uhr (MESZ) geplanten Gerichtstermins geriet zu einem Nervenkrieg und Medienspektakel.

Nachdem der Nachrichtensender CNN zunächst berichtet hatte, Hilton könne mit dem Richter auch per Videokonferenz von ihrer Villa aus sprechen, ordnete der Jurist den Transport des Partygirls zum Gericht per Polizei an.

Erst 80 Minuten nach dieser Anordnung wurde die Erbin aus dem von Medien belagerten Anwesen in West-Hollywood geführt und bestieg einen Polizeiwagen - die Hände auf dem Rücken gefesselt.

Im Gerichtssaal forderte Richter Sauer die weinende Hilton auf, ihm persönlich über ihre gesundheitlichen Probleme zu berichten, die zu der Entlassung nach nur drei vollen Tagen im Frauengefängnis in Lynwood (US-Bundesstaat Kalifornien) geführt hatten.

Sauer hatte Hilton Anfang Mai wegen verschiedener Verkehrsdelikte zu einer Haftstrafe von 45 Tagen verurteilt, die bei guter Führung auf 23 Tage hätte verkürzt werden können.

Hilton hatte die Strafe Sonntagabend angetreten und war Donnerstag früh wieder entlassen worden - angeblich habe sie «nahe am Nervenzusammenbruch» gestanden, hiess es. CNN berichtete unter Bezug auf Internetdienste, dass Hilton in ihrer Zelle Dutzende Male den medizinischen Notknopf gedrückt und die Nächte durchgeweint habe.

Den Rest ihrer Haftzeit sollte sie unter Hausarrest mit elektronischen Fussfesseln verbringen. Staatsanwalt Rocky Delgadillo reagierte empört: «Wir können kein zweistufiges Gefängnissystem tolerieren, in dem die Reichen und Mächtigen bevorzugt behandelt werden», zitierte «TMZ.com» den zuständigen Staatsanwalt.

Der schwarze Bürgerrechtler Reverend Al Sharpton wies Hiltons Entlassung in einem CNN-Interview als «himmelschreiende Ungerechtigkeit» zurück. Sharpton sprach von Doppelmoral und Begünstigung je nach Hautfarbe. Andere Häftlinge müssten trotz Diabetes, Krebs und Herzkrankheiten hinter Gittern bleiben, hiess es von Fernsehkommentatoren.

Keine Vorzugsbehandlung

Andere Beobachter gaben jedoch zu Bedenken, dass das Partygirl unangemessen hoch bestraft worden sei. Auch Sheriff Lee Baca, dem das Gefängnis untersteht, wies in der «Los Angeles Times» den Eindruck zurück, Hilton habe eine Vorzugsbehandlung genossen. Sie habe dieselbe Zeit im Gefängnis verbracht wie jeder andere für ähnliche Delikte.

Hilton hatte sich nach Verlassen der Haftanstalt bei der Gefängnisleitung und der Polizei bedankt. Sie sei hinter Gittern sehr fair und professionell behandelt worden, teilte die Hotelerbin durch ihren Anwalt mit. «Ich habe sehr viel bei dieser harten Probe gelernt und hoffe, dass andere aus meinen Fehlern lernen».

(Die Meldung bedarf keines weiteren Kommentars.)

Dienstag, Juni 05, 2007

Knechtentruhe aus dem Aargau


Die Knechtentruhe stammt aus dem 19. Jahrhundert. Sie wurde 1890 von einem Schreiner in der Aargauer Gemeinde Birr in Handarbeit gemacht. Der Knecht Johannes Wild kaufte sie für 5 Franken und transportierte darin sein Hab und Gut von Hof zu Hof. Leutwyler zog 1890 nach Lupfig wo er für den Bauern Karl Wüst arbeitet.

1916 verstarb der Knecht kinderlos. Der Sohn des Bauern nahm die Truhe in seinen Besitz und nutzte sie in seinem Zimmer als Ablagegefäss. 1923 heirate Karl Wüst Martha Leutwyler, ebenfalls von Lupfig. Nach drei Jahren überliess Martha den Koffer ihrer ledigen Schwester Lydia, die nach Bern umzog, um bei einer jüdischen Familie zu dienen.

An der Monbijoustrasse in Bern stand die Truhe 45 Jahre lang in einer Mansarde. 1971 zog Lydia Leutwyler, die ihr Leben lang ledig geblieben war, in eine eigene Wohnung und nahm die Truhe mit. 1975 verstarb die Ex-Aargauerin und vererbte das Objekt an ihre Nichte, Rosmarie Schibli-Wüst.

Meine Mutter, eine talentierte Bauernmalerin, bemalte die Truhe neu und schenkte sie mir 1980 zum Abschluss des Studiums.

In meinem Besitz zog die Holzkiste um und zwar 1984 nach Baden (AG), 1986 nach Riehen (BS), 1989 nach Bonn (Deutschland), 1995 nach Washington (USA), 2000 zurück in die Schweiz, nach Muttenz, und 2007 von Muttenz nach Bern, wo sie heute in meiner Wohnung steht und Behältnis für Foto und Computerzubehör dient.

Im Laufe ihrer langen Reise hat die Truhe ihre Funktion mehrfach geändert. Wenn Knecht Johannes Wild wüsste, was aus seinem "thing" geworden ist, würde er wohl staunen. Wie hoch der Wert der Truhe ist, weiss ich nicht. Im Laufe der Jahre musste sie gegen Holzwurm behandelt und mehrfach geflickt werden, da im Holz Risse entstanden.

Sie ist ein schönes Erbstück und historischer Zeugnis eines einfachen Menschen, der vor über hundert Jahren lebte.

Knechtentruhe aus dem Aargau


Die Knechtentruhe stammt aus dem 19. Jahrhundert. Sie wurde 1890 von einem Schreiner in der Aargauer Gemeinde Birr in Handarbeit gemacht. Der Knecht Johannes Wild kaufte sie für 5 Franken und transportierte darin sein Hab und Gut von Hof zu Hof. Leutwyler zog 1890 nach Lupfig wo er für den Bauern Karl Wüst arbeitet.

1916 verstarb der Knecht kinderlos. Der Sohn des Bauern nahm die Truhe in seinen Besitz und nutzte sie in seinem Zimmer als Ablagegefäss. 1923 heirate Karl Wüst Martha Leutwyler, ebenfalls von Lupfig. Nach drei Jahren überliess Martha den Koffer ihrer ledigen Schwester Lydia, die nach Bern umzog, um bei einer jüdischen Familie zu dienen.

An der Monbijoustrasse in Bern stand die Truhe 45 Jahre lang in einer Mansarde. 1971 zog Lydia Leutwyler, die ihr Leben lang ledig geblieben war, in eine eigene Wohnung und nahm die Truhe mit. 1975 verstarb die Ex-Aargauerin und vererbte das Objekt an ihre Nichte, Rosmarie Schibli-Wüst.

Meine Mutter, eine talentierte Bauernmalerin, bemalte die Truhe neu und schenkte sie mir 1980 zum Abschluss des Studiums.

In meinem Besitz zog die Holzkiste um und zwar 1984 nach Baden (AG), 1986 nach Riehen (BS), 1989 nach Bonn (Deutschland), 1995 nach Washington (USA), 2000 zurück in die Schweiz, nach Muttenz, und 2007 von Muttenz nach Bern, wo sie heute in meiner Wohnung steht und Behältnis für Foto und Computerzubehör dient.

Im Laufe ihrer langen Reise hat die Truhe ihre Funktion mehrfach geändert. Wenn Knecht Johannes Wild wüsste, was aus seinem "thing" geworden ist, würde er wohl staunen. Wie hoch der Wert der Truhe ist, weiss ich nicht. Im Laufe der Jahre musste sie gegen Holzwurm behandelt und mehrfach geflickt werden, da im Holz Risse entstanden.

Sie ist ein schönes Erbstück und historischer Zeugnis eines einfachen Menschen, der vor über hundert Jahren lebte.