Montag, März 05, 2007

Ein Dorf voller Energie


Die Energieszenarien des Bundesrats sind seit zehn Tagen bekannt. Der Bundesrat baut seine Energiepolitik der Zukunft auf vier Säulen:

- Energiesparen
- Nachhaltige Energienutzung (erneuerbare Energien)
- Grosskraftwerke (AKW und Gaskraftwerke)
- Internationale Energiepolitik (sprich Energie-Importe)

Das Festhalten an der Kernenergie (ungelöste Entsorgungsfrage) und die Lückenbüsserfunktion der Gasenergie (schädlicher CO2-Ausstoss) erstaunt. Weshalb wird nicht stärker auf erneuerbare Energien (Wind, Sonne, Geothermie, Umwälzpumpen) gesetzt?

Ein Blick über die Grenze in den Schwarzwald genügt, um zu zeigen, dass diese Technologien Zukunft haben. Das 4000-Seelen-Dorf Freiamt nördlich von Freiburg i.B. hat sich schon vor einigen Jahren für eine schonende und dezentrale Energieproduktion entschieden. Solaranlagen wurden auf Dächer gebaut, Wind- und Wassermühlen erstellt, der Ort erzeugt heute mehr Strom als die Einwohner für den Eigenbedarf brauchen. 14 Millionen Kilowattstunden produzieren die lokalen Werke, 11 Millionen brauchen die Freiämter für den eigenen Bedarf, der Rest wird ins Stromnetz eingespiesen.

In der Schweiz wurden ähnliche Bemühungen durch bürokratische Vorschriften, mangelnden Investorengeist und ein steuerfeindliches Klima verunmöglicht. Während wir in der Schweiz über den Bau neuer Gas- und Atomkraftwerke streiten, sind uns die Schwarzwälder eine Nasenlänge voraus und müssen keine Stromlücke befürchten. Welcher Schweizer Ort macht es dem "Dorf voller Energie" nach?

(5.3.07)

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