Montag, März 26, 2007

Dunkle Vergangenheit: Die Verfolgung der Täufer


Im 16., 17. und 18. Jahrhundert wurde die Konfessionsgruppe der Täufer vor allem in den Kantonen Bern und Zürich von den Obrigkeiten und der Kirche verfemt und verfolgt (auf dem Bild zu sehen ist der Täufer Haslibacher vor einem bernischen Gericht).

Sie weigerten sich, die offiziellen Gottesdienste zu besuchen, schworen keine Eide und trugen keine Waffen. Ausserdem weigerten sie sich unter Androhung von Strafe, ihre Kinder zu taufen. Viele Täufer wanderten in der folge aus, v.a. in die Niederlande und nach Übersee. Andere entzogen sich der Verfolgung durch die Behörden, indem sie sich im Gebiet des heutigen Berner Juras ansiedelten.

Im Emmental, in der Heimat der ältesten noch bestehenden Täufergemeinde, ist am Samstag das Täuferjahr eröffnet worden - kein Jubiläum, sondern einfach ein Programm, mit dem die kleine, während Jahrhunderten verfolgte Minderheit auf ihre Umwelt zugeht. Der Andrang zur Feier in Langnau zeugte nicht nur vom Zusammenhalt der wenige tausend Gläubige zählenden Gemeinschaft, sondern auch von einem Verhältnis zu Landeskirche und Staat, das schon auf kirchlichen Schuldbekenntnissen und Akten der Versöhnung aufbauen kann. Dass in der wie das Kirchgemeindehaus vollbesetzten Kirche nicht zuletzt zwei Chöre der beiden Seiten ihre Stimmen vereinten, ist gewiss ein untrügliches Zeichen.

Zu den Höhepunkten des Täuferjahrs zählen unter anderem die internationalen Tage vom 26. bis 29. Juli. Die Nachkommen Ausgewanderter werden dann die alte Heimat besuchen.

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