Dienstag, März 25, 2008

Neuer Bär für Bärenstadt Bern

Das Berner Dählhölzli hat einen neuen Bewohner, einen skandinavischen Braunbären. Das zweijährige Tier wird dereinst im Berner Bärenpark klettern, graben und jagen. Mit seiner künftigen Partnerin Björk soll er schon bald für putzigen Nachwuchs sorgen.

Endlich ist er da, der neue Berner Bär. Der Berner Bärenpark wird zwar erst im Jahr 2009 eröffnet, doch der künftige Bewohner ist bereits anfangs Woche in Bern eingetroffen. Die Rede ist von Losi, einem skandinavischen Braunbären aus dem Zoo von Helsinki. Am Donnerstag wurde der zweijährige Bär erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt, und zwar im Tierpark Dählhölzli, wo er bis zum Umzug in den Bärenpark klettern, graben und fischen wird. Laut Paula Olma, Kuratorin des Zoos Helsinki, ist der zottelige Losi ein äusserst aufgeweckter und neugieriger Bär. Eine besondere Affinität habe er zu Wasser, erklärte Olma dem interessierten Publikum.

«Schon als ganz junger Bär sprang er jeweils ins Wasser, obwohl seine Mutter ihn daran zu hindern versuchte», sagte die Kuratorin. Diese Liebe zum Wasser erkläre wohl auch seine Vorliebe für Fisch. Besonders Lachs habe es Losi angetan, «dieser Bär hat eben einen äusserst exklusiven Geschmack», verriet Olma.

Erstes Treffen in ein paar Wochen

Es war auch ein fetter Lachs, mit dem Losi ins Gehege gelockt wurde. Zielstrebig steuerte er auf den frischen Fisch zu und zerlegte ihn fachgerecht, sehr zur Freude der Anwesenden. Gemeinderätin und «Bärenmutter» Barbara Hayoz (fdp) bezeichnete Losi als regelrechten Showstar, der genau wisse, wie er sich «in Szene setzen» müsse. «Den können wir im Bärenpark gut gebrauchen», sagte Hayoz.

Ob er sich auch gegenüber seiner künftigen Partnerin Björk so vorbildlich verhält, wird sich erst in ein paar Wochen zeigen. Bislang haben sich die beiden Bären nämlich erst riechen und kurz durch eine Scheibe sehen können. Die siebenjährige Björk habe sich dabei sehr nervös verhalten, sagte Marc Rosset, Kurator des Tierparks Dählhölzli. Doch er sei zuversichtlich, dass sich Losi und Björk gut vertragen werden. Der junge Bär habe in Helsinki zwei Jahre mit seiner Mutter und seiner dominanten Schwester zusammengelebt und sei daher eher ruhig und angepasst.

Björk ihrerseits sei viel geduldiger als ihre Schwester Barba, die der Tierpark kürzlich dem Zoo Langenberg in Langnau am Albis schenkte. «Wir haben ein sehr gutes Gefühl.» Trotzdem sei es möglich, dass es beim ersten Zusammentreffen der beiden «häscheret», sagte Rosset. Da Bären Einzelgänger seien, liesse es sich jeweils nicht voraussagen, wie sie aufeinander reagierten, sagte der Kurator. Auch Paula Olma ist überzeugt, dass sich die beiden Bären gut verstehen werden. Der Bärenpark sei der richtige Ort für ihren Schützling, «hier kann er seinen gutmütigen Charakter entfalten».

Zügig für Nachwuchs sorgen

Die Chancen stehen also gut, dass es in naher Zukunft Nachwuchs gibt. Doch bis sich im Bärenpark Jungbären tummeln, werden wohl noch etwa zwei Jahre vergehen. «Bären werden normalerweise zwischen drei und fünf Jahren geschlechtsreif», erklärte Rosset. Losi sei mit seinen zwei Jahren somit noch etwas zu jung. Doch Tierparkdirektor Bernd Schildger hatte eine gute Nachricht zu verkünden: «Wir haben den Bären untersucht – und ich kann Ihnen versichern, der starke Mann ist bereits geschlechtsreif.» Und dies, obwohl er mit seinen 140 Kilos noch gar nicht richtig ausgewachsen sei.

Name steht noch nicht fest

Losi ist nur der provisorische Name des Neuankömmlings. Das Berner Bauunternehmen Losinger Construction AG, welches den Bär der Stadt schenkte, hat ihm diesen Namen gegeben. «Uns war aber bewusst, dass der Name für einen Bären nicht unbedingt geeignet ist», sagte Orazio Galfo von Losinger. Es gehe darum, einen Beitrag zum Erhalt unseres Kulturgutes zu leisten. Es sei den Verantwortlichen daher ein Anliegen, keinen direkten Bezug zum Unternehmen zu schaffen, betonte Galfo. Da der Bär das Wahrzeichen der Stadt sei, solle vielmehr die Berner Bevölkerung den Namen «ihres» Bären bestimmen. Im Frühjahr veranstaltet das Bauunternehmen zusammen mit der Mobiliar, dem Hauptsponsor des Bärenparks, einen Wettbewerb. (bz)

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