Sonntag, März 16, 2008

Ich und mein Schatten

Kürzlich habe ich meinen Schatten entdeckt. Und dabei verschiedene interessante Beobachtungen angestellt.

Meinen Schatten sehe ich nur, wenn ich im grellen Licht stehe. Dann erhält er scharfe Konturen. Wenn es düster oder dunkel ist, sehe ich meinen Schatten nicht. Es gibt ihn, aber er ist nicht erkennbar.

Wenn ich mich bewege, folgt mir mein Schatten. Er reagiert auf meinen Gang, meine Handbewegung, mein Nicken. Wenn ich stehe stehe, dann verharrt auch er.

Mein Schatten übernimmt nie den Lead, ergreift nie die Initiative, geht nie voraus. Er tut nur, was auch ich tue. Mein Schatten und ich gehören untrennbar zusammen.

Jedermann, auch Du, hat einen Schatten, wenn die oben beschriebenen Bedingungen erfüllt sind. Licht und Schatten, Stärken und Schwächen gehören zusammen. Wenn ich genau hinschaue, kann ich deshalb auch Deinen Schatten, den Schatten der anderen sehen. Und sie sehen meinen.

Ich bin froh, dass ich einen Schatten besitze, denn er macht mich menschlich.

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