Sonntag, Mai 16, 2010

Dialog im Vorortszug

Ein älteres Ehepaar fährt von Bern nach Bümpliz-Nord. Es ist 17.08 Uhr. Er hält die Gratiszeitung "Blick am Abend" in der Hand. Sie beobachtet, wie sich der Zug im Bahnhof Bern, Perron 13, in Bewegung setzt.

Er: Hesch gläse. 150 Franken pro Person für nes Menu im Restorant. Das isch ja wahnsinnig.

Sie: Ja, Uverschämt. Üsereins ka da drvo nume träume.

Er: U mit em Wy wärs de sicher 300 Stutz pro Person.

Sie: Wy bruucheni kene. I wär scho mit Fleisch und Gmües zfriede.

Er: Es isch scho wahnsinnig, was sech di Riiche aues chöi leischte.

Sie: Ja, es isch zum Chotze.

Er: Gäu, mir heis gärn eifach.

Sie: Ja, mir sy zfriede mit üsne Verhäutnis. Dir schmöckt ja, was i choche?

Er: Ja. Es geit. I has gärn eifach.

Sie (zeigt auf einen einsteigenden Passagier): Lueg da dä Spränzu. Dä jung Ma dert vore isch sicher chrank.

Er: Ja, äntwäder isst är nid richtig oder är het Chräbs.

Sie: Oder är roucht zvieu.

Er: Ja, rouche isch ungsung.

Sie: Ungloublich. Di einte frässe u suufe für 300 Franke, di angere ässe ungsung, rouche wie d Türke oder hei Chräbs.

Er: Ungrächt isch üsi Wäut.

Sie: Zum Glück fäut üs nüt. Zum Glück sy mir zfriede.

Er: Rächt hesch. Mir sy zfriede.

Sie: Morn gö mir zum Stettler und hole wieder säuber gmachti Gonfi.

Er: Ja, u de no Eier und Buurebrot und Gurke.

Sie: Wei mir nid id Migros? Das wär eifacher.

Er: Isch mir o rächt. Mir sy mit wenig zfriede. Eifach zfriede.

Der Zug hält in Bümpliz-Nord. Die beiden Alten steigen aus. Das Gratisblatt bleibt auf dem BLS-Sitz liegen.

Keine Kommentare: