Freitag, April 30, 2010

Was ist eigentlich Empathie genau?

Im Mediationskurs stand heute die Lektion "Empathie" auf dem Programm. Der Mediator soll den Medianten Empathie zeigen, sich in ihre Situation einfühlen. Im Rollenwechsel, dem Perspektivenwechsel, sollen sich auch die Medianten gegenseitig in ihre Positionen einzufühlen versuchen......... damit eine Lösung gefunden werden kann. Was ist eigentlich Empathie genau? Im Internet habe ich folgenden Text gefunden.

"Ob Sie gut kommunizieren können, als beliebt und sympathisch gelten oder erfolgreich sind, hängt wesentlich von einer Fähigkeit ab, die als Empathie bezeichnet wird. Noch nie gehört? Macht nichts, ich stelle sie Ihnen hier vor und zwar mit einigen Beispielen und Anwendungstechniken.

Empathie ist die Kunst, sich in andere Menschen hinein zu versetzen, deren Sichtweisen einzunehmen, ja sogar aus ihrer Perspektive die Welt wahrzunehmen. Was mir das bringt? Nun, meine eigene Wesensart und die Art, wie ich die Welt sehe, kenne ich ja. Wenn ich mir nun aber bewusst mache, dass das natürlich nur eine von unendlich vielen Betrachtungsweisen ist und, dass andere Menschen die Dinge gänzlich anders sehen - sonst wäre Evolution gar nicht möglich - dann ist es doch sinnvoll und übrigens auch höchst spannend, diese kennen und vielleicht sogar verstehen zu lernen, richtig?

Die meisten Menschen beziehen alles Erlebte jedoch sofort und ausschließlich auf sich, ordnen es in ihr Bewertungsschema ein und sind damit gefangen in der eigenen Realität. Ein Beispiel gefällig? Kein Problem. Hier ein Dialog, wie er in ähnlicher Form unzählige Male abläuft: „Wie war´s im Urlaub?“ „Oh, stellen Sie sich vor, ich war tagelang mit einer Infektion im Bett. Null Erholung. Da fahr ich nie mehr hin..!“ Antwort: „Kenn ich, ist mir mal in Kenia passiert, damals war meine ganze Familie eine Woche krank. Das kam so,….“

Jetzt folgt meist ein endloser Monolog, den natürlich kein Mensch interessiert, außer den Erzähler selbst. Die Kommunikation ist gestorben, mehr noch, der gerade aus dem Urlaub zurück Gekehrte ist sauer, dass man ihm und seinem Erlebten keine Beachtung schenkt.

Was er eigentlich hören wollte ist: „Oh, das tut mir aber leid, dass sie krank waren und sich gar nicht erholen konnten. Wie ist das denn passiert mit der Infektion?“ Durch diese Anteilnahme kommt man in die Erlebniswelt des anderen, lernt also etwas in dieser Form neues kennen, wirkt interessiert und sympathisch und lernt Empathie, also mit dem anderen mitzufühlen. So einfach ist das! Und doch so schwer…!

Einer der Kernsätze der Kommunikationslehre lautet: interessierte Menschen sind interessante Menschen. Gilt mein Interesse also überwiegend den Erlebnissen, Erkenntnissen und Sichtweisen der anderen, dann lerne ich laufend dazu, bleibe offen und neugierig, erreiche die Menschen schnell und bin immer willkommen.

Die Alternative: ich bleibe in meiner begrenzten Welt, lerne nichts dazu, denn das was ich mitzuteilen habe, kenne ich ja und interessiert meine Mitmenschen nur sehr bedingt. Auch wenn sie mir höflich zuhören…!" (Ende Zitat)

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