Donnerstag, Januar 21, 2010

Gratiskultur v. Bezahlpflicht

Die "New York Times" will künftig wieder Geld von ihren Online-Lesern. Vom nächsten Jahr an muss sich jeder, der die renommierte amerikanische Zeitung im Internet lesen will, vorher auf der Website anmelden, teilte die "Times" am Mittwoch mit. Das sei kostenlos und einige Artikel könnten auch umsonst gelesen werden. Erst wenn eine "gewisse Zahl" Artikel im Monat überschritten sei, werde der Leser für einen unbegrenzten Zugang zur Kasse gebeten. Was eine "gewisse Zahl" sei und wie teuer der Zugang werde, sei noch nicht entschieden. Klar sei nur, dass die etwa eine Million Abonnenten der Druckausgabe auch weiter unbegrenzten Zugang hätten.

Google andererseits hat angekündigt, dass Karten-Navigationen auf dem Android-System (u.a. auf dem nexus one Handy) künftig gratis sein werden. Diese Absicht dürfte die Kartenanbieter TomTom, Nokia, Navigo und andere massiv verärgern, untergräbt es doch deren Geschäftsmodelle.....

Widersprüchliche Strategien sind in der digitalen Welt nichts Neues. So ist es den Verlegern bisher nicht gelungen, kongruente Bezahlmodelle für ihre Online-Angebote zu entwickeln. Hüscht- und hott prägten die letzten Jahre. Einmal wurde Zahlpflicht eingeführt, dann wieder aufgehoben. So gesehen ist auch die Ankündigung der NYT nur ein Zwischenspiel. Wenn andere nicht folgen, ist die neue Strategie zu scheitern verurteilt.

Auch google geht mit seinem Gratis-Karten-Angebot in die falsche Richtung. Einmal gratis, immer gratis, könnte man vorhersagen. Denn Konsumenten tendieren dazu auszuweichen. Wer zahlt schon gerne, wenn es die (fast) gleichen Inhalte anderswo kostenlos gibt???

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